Schon oft schien das Luftschiff als umweltfreundliches Luftfahrzeug seine Renaissance zu haben, doch wohl selten war es seinem Comeback so nah wie jetzt. Das amerikanische Unternehmen Aeros entwickelt ein Luftschiff mit Namen Aeroscraft, welches zivilen sowie militärischen Zwecken dienen und dessen Prototyp sich bereits 2010 in die Lüfte erheben soll.Die Besonderheit des Aeroscraft: Es bedient sich des Prinzips „Schwerer als Luft“. Der Auftrieb wird nicht dadurch erzeugt, dass es mit Gas befüllt ist, welches leichter als die Luft um das Fahrzeug herum ist, sondern durch die Kombination verschiedener Auftriebsmittel und Tragflächen. Im Falle des Aeroscraft ist dies die Aerodynamik, die Veränderung des Schubs sowie die Erzeugung und Kontrolle des Gasauftriebs. Damit operiert das Luftschiff in Höhen zwischen null und 5.000 Metern. Trotzdem verfügt der Aeroscraft über die positiven Eigenschaften jedes Luftschiffs. Es kann vertikal starten und landen, ist bei allen Wetterbedingungen einsetzbar, kann schwere Frachten transportieren, ist weitestgehend unabhängig von Flugplätzen und kann im Vergleich zu Flugzeugen und Hubschraubern sehr lange in der Luft bleiben.Den 64 Meter langen, 36 Meter breiten und 17 Meter hohen Aeroscraft bieten die Amerikaner in einer Fracht- und mit dem Namenszusatz ML866 in einer Personenvariante an. Vor allem in letztgenannten sehen die Entwickler hohes Potential, denn von einer fliegenden Privatyacht bis hin zu einem Konferenzcenter oder einem Hotel sind viele Alternativen im Bereich des Möglichen.Zwar ist die Höchstgeschwindigkeit mit 278 km/h im Zeitalter der Düsenjets eher mager, doch wenn auf 500 Quadratmetern Clubs, Casinos, Wellnessbereiche und großzügige Kabinen zur Verfügung stehen, lässt sich die verlängerte Flugzeit leicht in einen Kurzurlaub über den Wolken umwandeln. Fraglich bleibt trotz aller Vorteile der Kosten-/Nutzenfaktor in der Anwendung des Aeroscrafts, in dem auch die noch fehlende Infrastruktur eine wesentliche Rolle spielt.
(GILLOUT)
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