72. Filmfestspiele Cannes mit Jessica Hausner im Wettbewerb

Mit zahlreichen der größten Namen des Kinos ist heuer der Wettbewerb der 72. Filmfestspiele von Cannes besetzt. Legenden wie Ken Loach, Pedro Almodovar oder Jim Jarmusch treten mit ihren Werken um die Goldene Palme von Cannes gegeneinander an – und mit Jessica Hausner auch eine österreichische Filmemacherin. Ihr Science-Fiction-Thriller „Little Joe“ wurde für den Wettbewerb ausgewählt.

Die 46-jährige Wienerin, die bei ihrem neuen Film auch für das Drehbuch mitverantwortlich zeichnete, rückt die alleinerziehende Gentechnikerin Alice (Emily Beecham) in den Fokus, die eine Pflanze entwickelt, die Menschen glücklich macht – aber vielleicht nicht so harmlos ist, wie sie scheint. Der majoritär von der coop 99 produzierte Film findet sich dabei in guter Gesellschaft, wie am Donnerstag der künstlerische Leiter der Filmfestspiele, Thierry Fremaux, in Paris bekannt gab.

Unter den Werken, die zwischen 14. und 25. Mai an der Croisette ins Rennen gehen, findet sich mit Terrence Malicks „A Hidden Life“ noch ein weiteres Werk mit starkem Österreichbezug. Die lange unter dem Arbeitstitel „Radegund“ firmierende Biografie erzählt die Lebensgeschichte des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter, der aus Gewissensgründen den Kriegsdienst bei der Wehrmacht verweigerte. Für die deutsch-amerikanische Produktion wurden deutschsprachige Stars wie August Diehl in der Titelrolle, Shootingstar Franz Rogowski oder der jüngst verstorbene Bruno Ganz verpflichtet. Auch zahlreiche österreichische Schauspieler wie Valerie Pachner, Karl Markovics, Tobias Moretti oder Sophie Rois sind mit von der Partie.

Die beiden Werke konkurrieren mit Pedro Almodovars autobiografisch angehauchtem „Dolor Y Gloria“ (Pain And Glory) mit Penelope Cruz und Antonio Banderas oder Ken Loachs neuestem Sozialdrama „Sorry We Missed You“. Unter den 19 Wettbewerbsteilnehmern finden sich auch die beiden belgischen Altmeister Jean-Pierre und Luc Dardenne mit ihrem Jugendporträt „Le Jeune Ahmed“ (Young Achmed) sowie der kanadische Jungfilmer und Workaholic Xavier Dolan. Der 30-jährige Kanadier hat erneut nicht nur das Drehbuch für seinen Film „Matthias Et Maxime“ geschrieben, sondern auch die Hauptrolle übernommen.

Bereits bekannt war, dass das Filmfestival heuer mit „The Dead Don’t Die“ von Jim Jarmusch eröffnet. Mit der Zombiekomödie geht der amerikanische Autorenfilmer auch in das Rennen um die Goldene Palme. Zu den Stars des Films gehören unter anderen Bill Murray, Adam Driver und Tilda Swinton.

Die Entscheidung über die Palmen trifft auch heuer wieder die Internationale Jury, der diesesmal als Präsident der mexikanische Filmemacher Alejandro Gonzalez Inarritu vorsteht. Fix eine Goldene Palme hat bereits Schauspiellegende Alain Delon inne. Der 83-Jährige erhält die Ehrenpalme. Mit dem diesjährigen Plakatmotiv ehren die Festivalmacher überdies die jüngst verstorbene Regieveteranin Agnes Varda. Das Sujet besteht aus einem Foto, das während des Drehs ihres Debütfilms „La Pointe Courte“ entstand.

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