Europäische Reiseversicherung steigerte Prämien

Die Europäische Reiseversicherung AG, die zur Generali-Gruppe gehört, hat 2010 eigenen Angaben zufolge einen Prämienzuwachs von 10,3 Prozent auf 55,93 Mio. Euro erzielt. Die Zahl der Versicherten stieg von 2,0 auf 2,1 Millionen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit brach allerdings um rund 30 Prozent von 2,86 auf 1,99 Mio. Euro ein.

Der Bilanzgewinn betrug 1,21 Mio. Euro (2009: 1,25 Mio. Euro). Das Unternehmen habe starke Maßnahmen zur Substanzstärkung ergriffen. „Wir haben unsere Schwankungsrückstellungen erhöht“, sagte Vorstandschef Martin Sturzlbaum am 21. März in einer Pressekonferenz. Die Kosten der Rückholungen stiegen gegenüber 2009 von 1,85 auf 2,62 Mio. Euro – insgesamt wurden 599 Rückholungen durchgeführt, 66 davon mit dem Ambulanzjet. Die Schadenbelastung stieg im Vorjahr von 23,4 auf 24,6 Mio. Euro – 14,2 Mio. Euro davon entfielen auf Stornos. Versicherungsbetrug sei „kein Massenphänomen mehr“. „Es hat sehr viel genutzt, dass wir aktiv auf dieses Thema zugegangen sind“, so Sturzlbaum.

Nach den Einbrüchen 2009 habe sich der österreichische Reisemarkt im Vorjahr wieder positiv entwickelt. Der Outgoing-Tourismus wies ein Buchungsplus von 14,6 Prozent aus. Im Incoming-Reiseverkehr nach Österreich sei das Plus bei den Nächtigungen mit 0,4 Prozent gering ausgefallen, die Zahl der Gäste stieg aber um 3,3 Prozent. Bei den Geschäftsreisen seien die Einbrüche im Jahr 2009, die bis zu 30 Prozent erreichten, noch nicht ganz aufgeholt worden.

8 Prozent nehmen Stornoversicherung

Hierzulande hat die Europäische Reiseversicherung rund 3.300 Hoteliers als Partner, die ihre Versicherungsprodukte verkaufen. 8 Prozent der Österreich-Urlauber nehmen den Angaben zufolge eine Stornoversicherung inklusive Berg- und Pistenversicherung.

Im Outgoing-Bereich seien 60 Prozent aller Pauschalreisenden versichert. Bei den selbst organisierten Reisen hingegen entscheiden sich nur 15 Prozent dafür. Zum Teil seien letztere aber über Schutzbriefe und Kreditkarten versichert. Pro Jahr machen die Österreicher rund 14 Mio. Reisen – „die 5,5 Mio. Reisenden unternehmen durchschnittlich 2,5 Reisen jährlich“, umriss Sturzlbaum das Marktpotenzial.

In Zukunft will sich die Europäische Reiseversicherung auf Zentraleuropa konzentrieren, konkret auf Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien und Südtirol. Heuer soll die Marktbearbeitung in Kroatien starten. Die Beteiligungen in Russland und der Ukraine habe das Unternehmen im abgelaufenen Jahr an seinen Zweitaktionär EAV München verkauft.

(APA)

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