Designer Christian Cota erobert New York

In der New Yorker Modewelt gilt er als der neue Oscar de la Renta: Christian Cota. Der Durchbruch gelang ihm, als die mächtige „Vogue“-Chefredakteurin Anna Wintour sich bei einer seiner Schauen überraschend unter die Zuschauer mischte und damit seine Kreationen adelte. Das war 2010.

„Ich habe ihr die Kollektion gezeigt und sie mochte sie“, sagte Cota der dpa in seinem New Yorker Studio. Damals noch ein Geheimtipp, hat er sich inzwischen einen Namen gemacht. Stars wie Jennifer Lopez und Eva Longoria tragen seine Kleider, ebenso wie die Sängerinnen Lady Gaga und Katy Perry.

„Eine große Ehre“ nennt Cota den Vergleich mit einem Modeschöpfer vom Format von Oscar de la Renta. Der 1982 in Mexiko geborene Cota gilt als Hoffnungsträger für lateinamerikanische Mode. Viele aus der New Yorker Modewelt erwarten, dass er in die Fußstapfen des Dominikaners de la Renta, der Venezolanerin Carolina Herrera oder des kubanischstämmigen Amerikaners Narciso Rodriguez tritt und internationale Laufstege erobert.

Eigentlich wollte Cota Künstler werden. In Paris, wo er „die beste Zeit“ seines Lebens verbrachte, hatte er Malerei studiert. Erst gegen Ende zog es ihn in die Welt der Mode. „Ich hatte das Gefühl, dass ein Teil von mir fehlte, der unternehmerische Teil“, erinnert er sich. Dann habe er das Modehaus Balenciaga entdeckt und erkannt, „man kann Kunst betreiben und daraus ein Geschäft machen“. Und das tat er.

„Ich entwerfe für eine feminine Frau, die Kunst zu schätzen weiß, entweder bedingt durch ihren Beruf oder als Hobby“, erklärt Cota. Seinen mexikanischen Wurzeln ist er treugeblieben: Er nutzt „kräftige Farben mit vielen Mustern“. „Ich glaube, das sind auch Töne, die mit Mexiko zu tun haben: die Sonne, der Sonnenuntergang, der Wald, die Wüste, das Meer. Meine Farben sind immer davon inspiriert.“

Frauen sollten Mut zur Farbe bekennen, sagt Cota. Durch ihre Kleidung sollten sie „kreativ, elegant, dynamisch und kokett“ wirken. Lateinamerikanische Frauen seien da auch eine Quelle der Inspiration für ihn. Sie seien „Tag und Nacht auf die Möglichkeit vorbereitet, ihren künftigen Liebhaber zu treffen.“

Für einen jungen Modeschöpfer sei es die größte Herausforderung zu entscheiden, in was er investieren solle. „Wenn du allein bist, musst du Entscheidungen treffen und du kannst Fehler machen.“ Doch Cota hat Hilfe gefunden, prominente Hilfe. Anfang Juni wurde er in das Programm „Fashion Incubator“ (dt: Modeinkubator) der einflussreichen amerikanischen Modemacher-Vereinigung „Council of Fashion Designers of America“ (CFDA) aufgenommen. Sie unterstützt die nächste Generation junger Designer in New York.

In den kommenden zwei Jahren wird die CFDA Cota und elf weiteren Nachwuchs-Designern Arbeits- und Ausstellungsräume im New Yorker Fashion District zur Verfügung stellen. Mentoren werden ihnen bei wichtigen Entscheidungen helfen, etwa bei Fragen zu Investitionen, zur Beteiligung bei Modeschauen oder zur Eröffnung eines eigenen Geschäfts. Damit stehen die Chancen gut, dass Cota die Erwartungen der Modewelt erfüllt und mit seinen lateinamerikanisch inspirierten Kreationen tatsächlich in die Fußstapfen von Modemachern wie Oscar de la Renta tritt.

(APA/dpa)

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