Serbien bewirbt sich am Dienstag um EU-Beitritt

Tadic werde vom EU-Ratspräsidenten und vom schwedischen Ministerpräsidenten Reinfeldt empfangen. Auch EU- Erweiterungskommissar Rehn werde anwesend sein, schriebt Bildt in seinem Internet-Blog. Die Kandidatur nannte er einen „historischen und wichtigen Schritt für Serbien“. Tadic sprach von einem „Wendepunkt“, der eine Periode „tiefer, manchmal schmerzhafter“ Reformen bedeute, an deren Ende aber großer Nutzen für jeden Bürger und die Gesellschaft stehe.

Belgrader Medien berichteten am Wochenende, dass derzeit mehr als 20 der 27 EU-Staaten den serbischen Beitrittsantrag unterstützen würden. Noch kann aber niemand sagen, wie lange Belgrad auf eine Antwort aus Brüssel warten muss. Während Spanien, das den EU-Vorsitz ab 1. Jänner übernimmt, Unterstützung für die Kandidatur Serbiens angekündigt hat, stehen einige andere EU-Mitglieder dem kritisch gegenüber. Vor allem die Niederlande werfen Belgrad vor dem Hintergrund ausbleibender Festnahmen gesuchter Kriegsverbrecher mangelnde Zusammenarbeit mit dem Haager UNO-Kriegsverbrechertribunal vor und widersetzen sich weiterhin der Umsetzung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens (SAA) mit Serbien, das als Vorstufe zu einer späteren EU-Mitgliedschaft gilt.

Anfang Dezember hatten die EU-Außenminister dennoch Grünes Licht für die Annäherung Serbiens an die Union gegeben. Sie beschlossen, ein Interimsabkommen in Kraft zu setzen, das Serbien eine Reihe von Handelserleichterungen gewährt. Seit Samstag ist auch der Visumzwang für die Reisen serbischer Bürger in die EU aufgehoben. Auch für die Menschen in Mazedonien und Montenegro entfiel die Visa-Pflicht, was mit Pop-Konzerten und Feuerwerk gefeiert wurde.

(APA)

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