Golf: Straka-Niederlage im 2. Ryder-Cup-Spiel – Europa hielt Siegkurs

Wiener verlor mit Lowry gegen Homa/Harman – Gegner waren "einfach besser" – Kein Fourballs-Einsatz für ÖGV-Ass – Totes Rennen am Samstag, Europäer komfortabel mit 10,5:5,5 voran

Zweites Spiel, erste Niederlage: Sepp Straka ist am Tag nach seinem Debütsieg beim Ryder Cup von der Erfolgsstraße abgekommen. Das mit dem Iren Shane Lowry am Freitag noch erfolgreiche Gespann unterlag am Samstag Max Homa und Brian Harman. Das US-Duo behielt im Foursome mit 4&2 die Oberhand und fixierte den ersten Matchsieg des Titelverteidigers. Der steht im Golf-Kontinentalvergleich nahe Rom vor dem Schlusstag mit dem Rücken zur Wand, Europa führt deutlich mit 10,5:5,5.

Straka/Lowry hatten am Freitag im Marco Simone Golf & Country Club mit einem Erfolg über Rickie Fowler/Collin Morikawa (2&1) für positive Schlagzeilen gesorgt. Auch deshalb stellte Teamkapitän Luke Donald die beiden wieder gemeinsam auf. An ihre Leistung vom Vortag konnten sie aber bei neuerlich großer Hitze nicht anschließen. Und Homa/Harman waren als Gegner deutlich besser in Fahrt, schon am 16. Loch machten sie den Sack vorzeitig zu.

„Das letzte Loch sagt definitiv sehr viel aus“, verlautete Straka. Das US-Duo und dabei speziell Harman hätten „unglaublich gut“ gespielt. „Manchmal ist es so, dass du es mit Gegnern zu tun bekommst, die einfach besser sind“, sagte der 30-jährige Wiener und gab sich als fairer Verlierer. Homa freute sich über „großartiges Golf“, das man gespielt habe und hoffte auf den Startschuss für eine Aufholjagd. „Wir sind offensichtlich in einem großen Loch, haben aber die richtigen Jungs, um es da noch einmal heraus zu schaffen.“

Viel deutet nicht darauf hin. Denn Donalds Vertrauen in die am Freitag siegreich gewesenen Foursome-Paarungen zahlte sich fast zur Gänze aus. Rory McIlroy/Tommy Fleetwood (gegen Justin Thomas/Jordan Spieth), Viktor Hovland/Ludvig Aberg (gegen Scottie Scheffler/Brooks Koepka) und Jon Rahm/Tyrrell Hatton (gegen Patrick Cantlay/Xander Schauffele) wiederholten ihren Vortageserfolg. Das junge Duo Hovland/Aberg sorgte mit einem 9&7 für den höchsten Foursome-Sieg in der Ryder-Cup-Geschichte.

Am Nachmittag im ersten Fourballs-Duell lief es nicht mehr nach Wunsch, gab es gegen Sam Burns/Morikawa eine Niederlage. Auch Fleetwood/Nicolai Höjgaard konnten gegen Homa/Harman nicht punkten, wie in einem packenden Finish zum Abschluss auf der 18 auch Matt Fitzpatrick/McIlroy im Aufeinandertreffen mit Cantlay/Wyndham Clark. Damit schrieben für Europa in der zweiten Session nur Justin Rose/Robert MacIntyre (gegen Thomas/Spieth) voll an.

Cantlay spielte als einziger Akteur ohne Kappe, laut einem Medienbericht als Protest, weil die Spieler beim Ryder Cup gratis spielen müssen. Für Hunderte europäische Fans war das ein gefundenes Fressen, sie sangen „Patrick, Patrick – wo ist deine Kappe?“ und schwenkten eine solche selbst in der Luft. Am Ende machten das als Antwort darauf auch einige Akteure aus dem US-Lager, als Cantlay am 18. Loch überzeugen konnte. Straka wurde wie am Freitag für den Fourballs-Bewerb nicht nominiert. Seine Einzel-Partie am Sonntag um 12.59 Uhr gegen Justin Thomas wird damit sein dritter und letzter Auftritt bei der 44. Auflage des prestigeträchtigen Events sein.

Die Europäer benötigen 14,5 Punkte, also etwa noch vier Siege, um das krankheitsbedingt geschwächte US-Team zu entthronen. Bei einem Unentschieden würde der Pokal in den Händen des Teams von Zach Johnson bleiben. Am zweiten Tag gab es ein totes Rennen, beide Teams holten vier Punkte. An der Ausgangssituation hat sich damit nichts geändert.

„Wir sind fünf Punkte vorne, in einer großartigen Position. Mir gefallen unsere Chancen für den Sieg“, bilanzierte Donald zufrieden. Die US-Amerikaner warfen die Flinte aber noch nicht ins Korn. „Wir werden versuchen, das Momentum noch auf unsere Seite zu bringen“, versprach Cantlay. Und Johnson fügte mit Optimismus hinzu: „Es sind noch zwölf Matches, ich glaube an jeden Einzelnen, jeder kann einen Punkt holen.“

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