Polanski bittet um Prozess in Abwesenheit

Richter Peter Espinoza teilte mit, er wolle zu einem späteren Zeitpunkt über den Antrag entscheiden. Die nächste Anhörung ist für den 22. Januar angesetzt. Der Filmemacher verfasste das Schreiben Ende Dezember in seinem Schweizer Ferienhaus in Gstaad, wo er derzeit unter Arrest steht. Kurz vor Weihnachten hatte ein Berufungsgericht in Los Angeles angeregt, dass auch ohne Rückkehr Polanskis in die USA die Vorwürfe gegen den Regisseur geprüft werden können.

Polanskis Antrag auf Einstellung des Verfahren lehnten die Richter allerdings ab. Das Gremium räumte aber ein, dass bei dem Verfahren vor mehr als 30 Jahren möglicherweise Fehler gemacht wurden. Gebe es dafür Beweise, könne der 76-Jährige auch mit einer Freilassung rechnen, hieß es. Ende September wurde der Starregisseur in der Schweiz festgenommen und sitzt seitdem in Auslieferungshaft.

Der in Polen geborene Filmemacher hatte sich 1977 schuldig bekannt, eine 13-Jährige in der Villa von Hollywoodstar Jack Nicholson mit Champagner und Drogen gefügig gemacht und verführt zu haben. Sex mit einer Minderjährigen gilt in Kalifornien als Vergewaltigung. Polanski verbrachte 42 Tage unter psychiatrischer Beobachtung, floh aus Angst vor einer längeren Gefängnisstrafe dann aber unmittelbar vor der Urteilsverkündung nach Frankreich. Polanski hat die USA seitdem nie wieder betreten. Polanski ist mit der französischen Schauspielerin Emmanuelle Seigner zusammen und hat mit ihr zwei Kinder.

(APA)

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