Dämpfer für Indian-Wells-Sieger Thiem in Miami
Nach dem Triumph in Indian Wells ist für Dominic Thiem in Miami gleich die Auftakt-Niederlage gekommen. Der beim mit 9,315 Mio. Dollar dotierten ATP-Masters-1000-Event als Nummer 3 gesetzte Niederösterreicher, der am vergangenen Sonntag seinen ersten Titel auf diesem Level gewonnen hatte, verlor am Freitag nach nur 77 Minuten gegen den aufstrebenden Polen Hubert Hurkacz mit 4:6,4:6.
Nicht umsonst ist das sogenannte „Sunshine Double“, also Titel in Indian Wells und Miami, ein selten gelungenes Kunststück. Seit 1991 ist das nur sieben Herren geglückt, die kombinierten 2.000 Punkte sind so viel wert wie ein Grand-Slam-Titel. Doch davon war Thiem letztlich weit entfernt.
Dabei hatte der French-Open-Finalist gut und gleich mit einem Break begonnen, diesen Vorteil aber in beiden Sätzen nicht nutzen können. „Er hat gut gespielt. Der ist in einer guten Form, hat auch in Indian Wells sehr gut gespielt und auch davor schon in Dubai, zweimal Nishikori geschlagen. Bei mir war generell alles eine Klasse zu schlecht“, konstatierte Thiem, der nach seinem zwölften ATP-Titel seit Montag zum zweiten Mal Nummer 4 im Ranking ist.
„Ich habe gleich mit einem Break begonnen, was natürlich super ist zum Start in die Partie und dann gleich das Rebreak bekommen. Das darf nicht passieren“, ärgerte sich Thiem. Den schlechten Start seines Gegners hätte er besser nutzen müssen. „Danach war er einfach der ein bisserl bessere Spieler.“ Auch im zweiten Durchgang gelang Thiem ein frühes Break zum 2:1, das er zum 3:1 bzw. 4:2 ausbaute, dann machte Thiem aber kein Game mehr.
Weder an den anderen Bedingungen, noch an der Müdigkeit nach der Vorwoche habe es gelegen, versicherte Thiem. „Die Bedingungen waren eigentlich gut für mich und ich habe mich wohlgefühlt beim Spielen.“ Der Weltranglisten-54. aus Polen hat damit nach sechs Duellen mit Top-Ten-Spielern eine 3:3-Bilanz aufzuweisen. Der 22-Jährige trifft nun auf den kanadischen Qualifikanten Felix Auger-Aliassime.
Für Thiem heißt es hingegen Koffer packen und es geht nach fast zwei Monaten im Ausland wieder nach Österreich. „Ich war sehr lange unterwegs, das ist glaube ich, die achte Woche. Ich freue mich auf zu Hause, muss ich auch sagen“, gestand Thiem. Er werde sich ein paar Tage erholen, dann beginnt die Vorbereitung auf die für ihn besonders wichtige europäische Sandplatz-Saison. „Ich habe jetzt fast zwei Wochen Zeit für Monte Carlo. Das ist einige Zeit, um mich wieder schön auf Sandplatz zu gewöhnen. Dann hoffe ich, dass ich einen guten Start in den neuen Jahresabschnitt finde.“
Nach einem Jahr, das für ihn „zum Vergessen angefangen“ hat, hatte sich Thiem mit dem ersten 1000er-Titel aus dem Sumpf gezogen. „Dieser Titel bedeutet mir natürlich sehr viel. Ich finde es schade, dass ich es hier in Miami nicht bestätigen habe können.“ Doch er habe gegen einen sehr starken Gegner verloren.
„Ich habe gute Punkte gesammelt, mit denen ich das Jahr gut aufbauen kann. Ich habe natürlich auch einiges zu verteidigen in der Sandplatz-Saison“, weiß Thiem. Mit den 1.000 Zählern von Indian Wells habe er sich einen guten Polster geschaffen. „Ich bin jetzt auf dem vierten Platz, das ist auch gut für die Setzungen.“ Dies kann sich aber freilich schon in Miami noch ändern, Roger Federer kann ihn mit einem Viertelfinale überholen. Kevin Anderson müsste das Turnier schon gewinnen.
Thiems nächste Vorhaben: „Ich muss schauen, dass ich in Monte Carlo, Madrid, Rom – das sind alles Turniere, die mir sehr taugen -, gut spiele und dann kommt natürlich das ganz große Highlight Roland Garros.“ Der nächste Turniereinsatz ist in Monaco, wo in der Osterwoche Mitte April schon das nächste 1000er-Event beginnt.
Ob es mit Touring-Coach Nicolas Massu weitergeht, entscheidet sich in den nächsten Tagen. „Wir haben gesagt, dass wir nach Miami darüber reden und alle Details einplanen. Aber es funktioniert sehr gut mit ihm. Das ist eine sehr gute Option und ich hoffe, dass das verlängert wird. Aber fix ist es noch nicht ganz.“
Thiems genauer Turnierplan ist nun Monte Carlo, Barcelona, Madrid, Rom und Paris. Je nachdem wie es ihm bei diesen Events geht, spielt er vielleicht wieder in Lyon und auch München ist eine Option in der Hinterhand. „Sollte ich in Ordnung spielen, dann aber nicht.“ Nach Paris wird er Stuttgart eher auslassen, auch das ist abhängig vom Roland-Garros-Abschneiden, wo Thiem zuletzt zwei Semifinali und ein Finale in Folge schaffte. Auf Rasen sind vorerst nur Halle und Wimbledon fix.
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