Ski: Wie Maier und Zurbriggen: Vierte Kugel für Odermatt nach Absage

Erste sieglose Saison für die ÖSV-Abfahrer nach 2015/16 ist fix – Erste Abfahrtskugel für Schweizer Überflieger

Alle Bemühungen in Saalbach-Hinterglemm sind umsonst gewesen. Das letzte Rennen der alpinen Ski-Weltcup-Saison ist abgesagt worden. Damit heißt der Gewinner der Abfahrtskugel erstmals Marco Odermatt, für den Schweizer ist es das vierte Kristall in diesem Winter nach jenem für den Gesamtweltcup, im Super-G und Riesentorlauf. Der Franzose Cyprien Sarrazin konnte bei 42 Zählern Rückstand nicht mehr eingreifen. Die ÖSV-Abfahrer erlebten nach 2015/16 wieder eine sieglose Saison.

Nach den Schneefällen in der Nacht und dem Befahren mit schweren Gerät wurde stundenlang intensiv an der Piste gearbeitet, die an einigen Stelle gebrochen war. Zudem war im Laufe des Vormittags starker, böenartiger Wind aufgekommen und die Sicherheit der Läufer und Fairness nicht gewährleistet. Es war das einzige der acht Rennen bei der über eineinhalb Wochen gehenden WM-Generalprobe, das nicht durchgeführt werden konnte.

Odermatt sprach nach der Absage von „gemischten Gefühlen“ bei ihm und seinem letzten verbliebenen Konkurrenten Sarrazin. „Aber uns beiden ist das so lieber als ein unfaires Rennen. Ich glaube, er kann mit dem leben und wird bestimmt nächstes Jahr noch mehr angreifen.“

Die Warterei zum Saisonschluss sei „mühsam“ gewesen, erzählte später Sarrazin. Und da das wohl auch für die Fans das Gleiche gewesen sei, hätten Marco und er beschlossen, zusammen die Piste hinunterzufahren. „So konnten wir dem Publikum, das ausgeharrt hatte, danken. Den steilen Zielhang haben wir dann synchron im Parallelschwung absolviert. Ich hoffe, dass das gefilmt worden ist. Es war wirklich lustig.“

Die anschließende Siegerehrung war vor allem für Odermatt speziell. Obwohl es eine kleine Kristallkugel sei, wirke sie auf ihn doch ein bisschen größer als diejenigen für den Gewinn des Riesentorlauf- und Super-G, sagte Odermatt. „Die Abfahrt ist die Königsdisziplin. Diese Kugel bedeutet mir extrem viel.“ Die Absage der Abfahrt in Saalbach ändert für ihn nichts an der Wertigkeit. „Ich glaube, gestohlen ist die Kugel nicht“, sagte er im ORF.

Nur mit einem Sieg zum Abschluss hätte Odermatt den eigenen Weltcuppunkte-Rekord aus dem Vorjahr von 2.042 noch um fünf Punkte verbessern können. Eine besondere Marke erreichte der 26-Jährige dennoch: Als erster Fahrer nach Hermann Maier (1999/2000, 2000/01) und zweiter Schweizer nach Pirmin Zurbriggen (fünf 1986/87) gewann Odermatt vier Kugeln. „Gerade mit Pirmin, die größte Schweizer Skilegende die wir haben, langsam auf ein ähnliches Niveau kommen zu können, ist ganz speziell“, sagte Odermatt.

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