Fußball: ÖFB-Team nach Baumgartner-Blitztor 2:0-Sieger in Slowakei

Schnellstes Tor der Länderspiel-Geschichte nach sechs Sekunden – Auch eingewechselter Weimann traf bei viertem Zu-Null-Sieg in Serie

Österreichs Fußball-Nationalteam ist mit einem Testspiel-Sieg über die Slowakei ins EM-Jahr 2024 gestartet. Die Österreicher setzten sich am Samstag in Bratislava mit 2:0 (1:0) durch. Christoph Baumgartner brachte die ÖFB-Auswahl mit dem schnellsten Tor der Länderspiel-Geschichte bereits nach sechs Sekunden in Führung. Dazu traf der eingewechselte Andreas Weimann (82.). Der nächste EM-Test für das ÖFB-Team steht bereits am Dienstag in Wien gegen die Türkei auf dem Programm.

Teamchef Ralf Rangnick hatte angekündigt, dass die „Zeit des Experimentierens“ vorbei sei. Dennoch gab der Deutsche neben dem angekündigten Abwehr-Debütanten Leopold Querfeld noch drei weiteren Spielern, die zuletzt nicht zur ersten ÖFB-Garnitur zählten, eine Chance von Beginn an: Patrick Pentz hütete statt Alexander Schlager das Tor, rechts in der Abwehr gab Stefan Lainer nach überstandener Krebserkrankung sein ÖFB-Comeback. Für den Salzburger, bei dem vor einem Dreivierteljahr Lymphknotenkrebs diagnostiziert worden war, war es das erste Länderspiel seit September 2022. Im Mittelfeld-Zentrum kam Florian Grillitsch zum Zug.

Die Österreicher starteten überfallsartig. Michael Gregoritsch tippte den Ball beim Anstoß an, Baumgartner ließ sofort drei konsternierte Slowaken aussteigen, marschierte ungehindert durch die gegnerische Hälfte und traf von knapp außerhalb des Strafraums ins linke Eck. Der Ball überquerte die Linie in der siebenten Sekunde des Spiels. Laut ORF-Angaben war das bisher schnellste Tor in einem Männer-Länderspiel 2016 Belgiens Christian Benteke beim 6:0 Belgiens gegen Gibraltar nach 8,1 Sekunden gelungen.

Für Baumgartner war es der zwölfte Treffer im 35. Länderspiel. Der 24-jährige Niederösterreicher ist damit noch vor Marko Arnautovic, der den Jahresauftakt wie Kapitän David Alaba verletzt verpasste, der Spieler mit der besten Torquote im aktuellen ÖFB-Team. Abgesehen vom Blitztor gelang den Österreichern in der Anfangsphase bei widrigen Bedingungen – in Bratislava herrschten starker Wind und Nieselregen – wenig. Vor allem im Spiel mit dem Ball präsentierte sich die Rangnick-Elf vor 9.912 Zuschauern vorerst fehleranfällig.

Die Slowaken klopften durch Adam Obert nach einem abgeblockten Freistoß erstmals an (19.). Auf der Gegenseite lenkte Slowakei-Goalie Martin Dubravka einen von der Mauer abgefälschten Freistoß von ÖFB-Kapitän Marcel Sabitzer über die Latte (20.). Sein Vordermann Norbert Gyömber köpfelte nach Sabitzer-Flanke an die eigene Stange (26.). Doch auch im ÖFB-Strafraum brannte es lichterloh: Kevin Danso rettete bei einem Schuss von Robert Bozenik vor der Linie (27.). Ein Volley von Lukas Haraslin hatte Pentz keine Probleme bereitet (26.).

Zur Pause kam neben Maximilian Wöber im Abwehrzentrum und Patrick Wimmer auf dem rechten Flügel auch der anfangs geschonte Vielspieler Xaver Schlager statt Grillitsch in die Partie. Das ÖFB-Spiel stabilisierte sich merklich. Gregoritsch brachte den Ball nach einem verunglückten Rückpass der Slowaken nicht im Tor unter (55.). Auch der starke Baumgartner vermochte den Ball aus kurzer Distanz im Fallen nicht ins Tor zu wuchten, Obert blockte knapp vor der Linie (56.).

Die Österreicher hatten die Partie gegen den EM-Teilnehmer nun im Griff. Nach Stefan Posch (60.) kamen auch Romano Schmid und Weimann (beide 70.) ins Spiel. Das Duo war mit einer schönen Kombination für das 2:0 verantwortlich. Nach einem Sabitzer-Pass in die Tiefe bediente Schmid mit einer Direktvorlage Weimann. Der Stürmer vom englischen Zweitligisten West Bromwich Albion vollendete ebenso mit einer Berührung.

Das ÖFB-Team landete den vierten Zu-Null-Sieg in Serie, den dritten mit 2:0 nach den November-Partien gegen Estland und Deutschland. Die Rangnick-Auswahl hat nur eines ihrer vergangenen 13 Länderspiele verloren – mit 2:3 im Oktober in Wien gegen Belgien. Es war der erste Sieg gegen die Slowakei seit einem 2:0 im März 2002 in Graz. Seither war man gegen den Nachbarn vier Partien sieglos gewesen.

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