Kantersiege für Rapid und Altach in der Bundesliga

In den Nachmittagsspielen der Fußball-Bundesliga hat es am Sonntag Kantersiege gegeben. Rapid besiegte Schlusslicht Admira im Allianz Stadion deutlich mit 5:0, das Debüt von Klaus Schmidt als Admira-Coach ging also daneben. Altach wiederum feierte einen 6:0-Heimsieg über St. Pölten und beendete damit eindrucksvoll sein Liga-Tief.

Rapid ging erst in der Nachspielzeit einer durchwachsenen ersten Hälfte durch Philipp Schobesberger (45.+2) in Führung. Die Wiener waren zwar spielbestimmend, hatten aber bis dahin nur wenig wirkliche zwingende Chancen. In der zweiten Hälfte bekamen die Hausherren mehr Räume. Mateo Barac (54.) und Maximilian Ullmann (64.) mit ihren jeweils ersten Rapid-Treffern in der Bundesliga sowie Aliou Badji (65.) und Dejan Ljubicic (81.) sorgten für den höchsten grün-weißen Sieg seit 16. Dezember 2017. Damals hieß es gegen St. Pölten 5:0.

Bei Rapid begann Ex-Admiraner Christoph Knasmüllner anstelle von Thomas Murg. Im Abwehrzentrum erhielt Barac Kühbauers Vertrauen, genauso wie Ljubicic im defensiven Mittelfeld und Koya Kitagawa als Solospitze. Der 18-jährige Dalibor Velimirovic, der vor der Länderspielpause im Derby gegen die Austria im Mittelfeld überzeugt hatte, saß auf der Bank.

Die Grün-Weißen kamen vor 15.100 Zuschauern nur langsam in die Gänge, während die Admira mit viel Engagement und verbesserter Grundordnung in einem 4-5-1-System startete. In der Innenverteidigung sollten die erfahrenen Christoph Schösswendter und Markus Lackner für mehr Stabilität sorgen, was auch gelang. Für den ersten Torschuss der Heimmannschaft zeichnete Barac in der 12. Minute durch einen Kopfball verantwortlich, Admira-Goalie Andreas Leitner war auf dem Posten.

Ein Fernschuss von Taxiarchis Fountas (27.) knapp neben das Tor war der zweite nur annähernd taugliche Versuch der Rapidler, den Südstädter Beton zu überwinden. Kitagawa (30.) musste dann schnell reagieren, sein Volley traf aber nur Leitner. Sonst gab es im Westen Wiens viel Stückwerk und harte Zweikämpfe zu sehen. Vor allem Admira-Angreifer Sinan Bakis fiel diesbezüglich auf. Spielerisch ging bei den Niederösterreichern nach vorne nichts.

Rapid kam kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einem Vorstoß über die rechte Seite zum Erfolg. Knasmüllner spitzelte Leitner den Ball weg und zu Schobesberger, der ohne Mühe vollendete. Nach der Pause brach die Admira unerklärlicherweise auseinander, und der oft gescholtene Barac köpfelte nach Vorlage von Verteidiger-Kollege Christopher Dibon zum 2:0 ein. Ullmann traf aus der Distanz mit seinem schwächeren rechten Fuß, der eingewechselte Badji schloss zum 4:0 ab. Ljubicic setzte mit einem Schuss ins recht obere Eck den Schlusspunkt.

Mit einem 6:0-Kantersieg über St. Pölten ist Altach unterdessen am Sonntag eindrucksvoll aus seinem Tief getaucht. Doppelpacks von Mergim Berisha (28., 76.) und Emanuel Schreiner (33., 91.), ein Eigentor von Luan (30.) sowie Florian Jamnig (61.) sorgten im „Ländle“ für den zweiten Saison der Vorarlberger, die St. Pölten in der Tabelle überholten und mit 7 Punkten vorläufig auf Rang acht vorstießen.

St. Pölten, mit fünf Punkten nunmehr Vorletzter, startete vor 3.538 Zuschauern zwar vielversprechend, konnte in Person von Roope Riski seine Chancen aber nicht verwerten. Zweimal war Goalie Martin Kobras (14., 17.) zur Stelle und hatte damit ebenfalls entscheidenden Anteil am Erfolg. Denn in der Folge reichte den Hausherren eine starke Phase bzw. drei Treffer innerhalb von sechs Minuten, um die Partie zu entscheiden.

Die Tore wurden freilich von defensiven Unzulänglichkeiten der Gäste und auch Glück für Altach begleitet. Denn sowohl das 1:0 aus einem Berisha-Freistoß wie auch das folgende Eigentor Luans nach einem Schuss von Samuel Oum Gouet resultierten aus abgefälschten Versuchen. Schreiner vollendete schließlich nach einer Hereingabe von Berisha zum Pausenstand von 3:0. Als es in die Kabinen ging, hatte SKN-Coach Alexander Schmidt bereits Verteidiger Sandro Ingolitsch (41.) wie auch Goalie Christoph Riegler (45.+2) verletzungsbedingt austauschen müssen.

Damit war in der Cashpoint-Arena eigentlich alles gelaufen. Jamnig mit seinem zweiten Bundesligatreffer, Berisha nach einem Foulelfer gegen Manuel Haas, der dafür Gelb-Rot sah (75.), sowie in Überzahl Schreiner nach einem Abstauber in der Nachspielzeit sorgten für den höchsten Altacher Sieg in der Bundesliga-Historie. St. Pölten hingegen wartet weiter auf den zweiten Saisonerfolg und hat als Vorletzter vier Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Admira.

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