Politischer Druck auf serbische Wochenzeitung

Die in Wien ansässige Südosteuropa-Medienorganisation (SEEMO) zeigt sich angesichts von politischem Druck auf die serbische Wochenzeitung „Vranjske“ beunruhigt. Seitdem das Blatt einige kritische Artikel veröffentlicht habe, werde die Zeitung von Mitgliedern einer örtlichen politischen Partei boykottiert, berichtete SEEMO am 22. Jänner in einer Aussendung.

Allen öffentlichen Institutionen, die von der Partei verwaltet würden, sei es verboten worden, Inserate in der Wochenzeitung zu schalten, lokalen Funktionären der Partei sei die Kommunikation mit den Journalisten von „Vranjske“ untersagt worden.

Ende Dezember sei außerdem auf einen anonymen Hinweis hin ein Ermittler von Wirtschaftsdelikten in die Redaktion der Zeitung gekommen. Kurze Zeit später war erneut auf einen anonymen Hinweis hin ein Beamter erschienen, um nach möglichen Schwarzarbeitern in der Redaktion zu suchen. Hinzu kam Anfang des Monats ein Steuerprüfer – wiederum aufgrund einer anonymen Anzeige.

SEEMO-Generalsekretär Oliver Vujovic meinte dazu: „Es ist bemerkenswert, dass auf einmal binnen kurzer Zeit so viele Prüfungen in der Redaktion von ‚Vranjske‘ gemacht werden, da die Zeitung eine renommierte lokale serbische Wochenzeitung ist, die für ihre professionelle und kritische Berichterstattung in Bezug auf öffentliches Interesse bekannt ist.“

(APA)

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