5.226 Neuinfektionen und 60 weitere Tote in Österreich
Innerhalb von 24 Stunden sind in Österreich 5.226 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das waren wie üblich an einem Sonntag deutlich weniger als an den Vortagen, allerdings laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ein dramatisch hoher Wert für einen Sonntag. Die Zahl der Toten lag mit 60 klar unter den dreistelligen Opferzahlen von Freitag und Samstag. Die Belegung auf den Normal- und Intensivstationen der Spitäler ging ebenfalls leicht zurück.
5.226 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden seien ein dramatisch hoher Wert für einen Sonntag, betonte Gesundheitsminister Anschober in einer Aussendung. Erfreulich sei, dass nach Wochen des starken Anstiegs die Hospitalisierungszahlen erstmals leicht auf 4.458 sanken, darunter die Schwerkranken in Intensivbetreuung um 14 auf 683. Die Zahl der neuen Todesfälle sei mit 60 weiterhin sehr hoch.
„Ganz offensichtlich ist mit dem Teil-Lockdown, der vor zweieinhalb Wochen begonnen hat, zwar eine Stabilisierung (auf dramatisch hohem Niveau), aber keine wesentliche Absenkung der Neuinfektionen entstanden“, erläuterte Anschober. Der harte Lockdown könne indes am sechsten Tag noch nicht wirken. „Gegen Ende der kommenden Woche muss es jedoch klare Verringerungen der Neuinfektionen geben“, betonte er. „Alles was jetzt nicht wirklich an Kontakten sein muss, sollte von uns allen unterlassen werden.“
Am Sonntagvormittag waren 4.458 Covid-19-Kranke in Spitalsbehandlung, 139 weniger als am Vortag. Davon wurden 683 Betroffene intensivmedizinisch betreut, ein Rückgang um 14 Patienten. Dennoch befanden sich in den Normalbereichen noch 280 und auf den Intensivstationen 84 Infizierte mehr als am Sonntag vor einer Woche.
Zudem gab es in den vergangenen sieben Tagen im Schnitt rund 80 Corona-Tote pro Tag in Österreich. Inklusive der weiteren 60 Opfer seit dem Vortag sind bisher 2.388 Infizierte gestorben. Die Zahl der aktiven Fälle sank immerhin im Tagesvergleich um 1.343 sowie im Wochenvergleich um 130 Betroffene auf einen Wert von 75.540.
Fast eine viertel Million Menschen haben sich hierzulande bereits mit SARS-CoV-2 infiziert. 247.188 positive Tests wurden bis Sonntagvormittag eingemeldet. Auch von Samstag auf Sonntag gab es 29.831 Testungen, was für ein Wochenende nur leicht unter dem Schnitt der vergangen sieben Tage (30.508) lag. 169.260 Personen gelten bisher als wieder genesen.
Die 5.226 Neuinfektionen verteilen sich auf die Bundesländer mit 169 im Burgenland, 586 in Kärnten, 914 in Niederösterreich und 928 in Oberösterreich. Aus Salzburg wurden 496 positive Tests gemeldet, aus der Steiermark 632, aus Tirol 575 sowie 441 aus Vorarlberg und 485 aus Wien.
Seit Beginn des verschärften Lockdowns am vergangenen Dienstag hat die Polizei bis inklusive Samstag österreichweit 1.105 Verstöße gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie geahndet. In 822 Fällen gab es Anzeigen und in 275 Fällen Organmandate nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz, hieß es am Sonntag aus dem Innenministerium. Acht weitere Organmandate wurden nach dem Epidemiegesetz verhängt.
Unterdessen gab es am Wochenende auch hierzulande erste Überlegungen zu einem möglichen Feuerwerksverbot zu Silvester. Ähnlich wie beispielsweise in den Niederlanden oder einigen Provinzen Belgiens könnte auch in Oberösterreich ein Aus für Böller kommen, teilte der Krisenstab des Landes der APA mit. „Hierzu finden gerade interne Beratungen statt“, hieß es. Hintergrund ist, die angespannte Situation in den Spitälern durch alljährliche Verletzte wegen der Silvester-Knallereien nicht noch mehr zu strapazieren.
Eine der Maßnahmen nach dem bis 6. Dezember geplanten harten Lockdown werden Massentests der Bevölkerung sein. Ein solcher wird dieses Wochenende in Südtirol durchgeführt. Dorthin wurde auch ein Vertreter der Einsatzleitung des österreichischen Corona-Krisenstabs entsandt. „Es zeigt sich, dass wir aus den Erfahrungen aus Südtirol einiges lernen können – vor allem, dass eine durchgehende Digitalisierung, deren durchgehende Funktionsfähigkeit trotz Extrembelastung und die richtige Kommunikation entscheidend sind“, berichtete Gesundheitsminister Anschober.
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