LASK nach 2:0-Sieg gegen Sturm im Cup-Halbfinale

Nach den Zweitligisten Wacker Innsbruck und Austria Lustenau hat mit dem LASK der erste Bundesligist das Halbfinale des Fußball-Cups erreicht. Im Viertelfinalschlager feierte der Vizemeister am Samstag auf der Linzer Gugl einen 2:0-(0:0)-Erfolg und steht zum dritten Mal in den jüngsten vier Jahren unter den Top-Vier. Die Tore erzielten Joao Klauss (60.) und Winterzugang Husein Balic (94.).

Der letzte mögliche Gegner der Linzer, die den Cup erst einmal gewannen (1965), wird am Sonntag ab 18.00 Uhr (live ORF 1) zwischen Zweitligist Amstetten und Titelverteidiger Salzburg ermittelt. Die Auslosung steigt in der Halbzeitpause dieser Partie.

Die Winterpause war beiden Teams durchaus anzumerken. Die erste Hälfte vor 9.153 Zuschauern wurde zu einem Abtasten mit etwas mehr Spielanteilen für den LASK, dem das Fehlen des erkrankten Mittelfeldmotors Peter Michorl durchaus anzumerken war. Die Absenz des angeschlagenen Goalies Alexander Schlager fiel hingegen nicht ins Gewicht, Routinier Thomas Gebauer hielt das Tor in seinem zweiten Pflichtspiel für den LASK sauber.

Die Hausherren waren es auch, die vor der Pause die etwas besseren Chancen vorfanden. In der 33. Minute ging ein abgefälschter Schuss von Joao Klauss an die Stange, kurz vor der Pause zielte Thomas Goiginger aus rund 20 Metern knapp neben das Tor (43.). Die „Blackys“, die ohne ihr angeschlagenes Offensivass Kiril Despodow auskommen mussten und mit vielen hohen Bällen operierten, kamen durch einen zu zentralen Drehschuss Philipp Huspeks (12.) und einen Versuch Otar Kiteishvilis aus spitzem Winkel (16.) zu Möglichkeiten, beide Male war Gebauer zur Stelle.

Nach Seitenwechsel legten die Grazer allerdings einen durchaus energischen Start hin, Lukas Spendlhofer mit einem – möglicherweise elferverdächtig per Hand geblockten – Freistoß (50., Gebauer hielt) und ein scharfer, aber zu zentraler Volley Bekim Balajs (55.) hätten durchaus die Führung der Gäste bringen können. So aber erfing sich der LASK und machte schließlich Nägel mit Köpfen. Nach einem Ballverlust Sturms und Hereingabe von Thomas Goiginger köpfelte der völlig frei stehende Klauss zum 1:0 ein.

Die Oberösterreicher strahlten auch in der Folge mehr Gefahr aus, verabsäumten es aber, nachzulegen. Für Aufregung sorgte in der 89. Minute ein vermeintlicher Treffer der Gäste, der aberkannt wurde. Das Schiedsrichter-Gespann um Altmann wollte bei einem Freistoß drei Grazer im Abseits erkannt haben, das Trio war am Torschuss aber nicht beteiligt. In der Nachspielzeit war dann der von St. Pölten geholte „Joker“ Balic erfolgreich. Aufseiten Sturms kamen im Finish mit Lukas Jäger und Kevin Friesenbichler ebenfalls Wintertransfers zu ihren ersten Einsätzen.

Im ersten Samstagsspiel hatte sich davor mit Austria Lustenau beim 5:4 im Elfmeterschießen gegen WSG Tirol ein weiterer Zweitligist über einen Bundesliga-Vertreter durchgesetzt. Nach 120 Minuten war es 2:2 gestanden. Im Elferschießen scheiterte dann als einziger Akteur just der prominente WSG-Zugang Stefan Maierhofer. Die Vorarlberger jubelten über den weitesten Vorstoß seit 2011, als der Club erst im Finale SV Ried 0:2 unterlegen war.

Nach vielen Wintertransfers zeigten die stark veränderten Mannschaften im ersten Frühjahrsspiel eine zunächst wenig hochstehende Partie mit kaum Torchancen, die im Finish immerhin gehörig Spannung bot. Die Tiroler, wo Maierhofer und Cup-Torjäger Kelvin Yeboah (vier Tore) erst später eingewechselt wurden, hatten mehr vom Spiel, klare Einschussgelegenheiten spielte die routinierte Truppe (29 Jahre im Schnitt) aber nicht heraus.

Unmittelbar nach Wiederbeginn schlug aber Wattens-Torjäger Zlatko Dedic nach Zuspiel von Thanos Petsos per Volleyschuss zu (46.). Die von Roman Mählich betreute Austria trat ohne ihren nach einer Leisten-OP rekonvaleszenten Torjäger Ronivaldo offensiv kaum in Erscheinung, erhöhte danach aber die Schlagzahl. Verteidiger Sebastian Feyrer köpfelte nach einer Freistoßflanke zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich ein (63.).

Maierhofer kam in der 75. Minute anstelle von Dedic zu seinem Debüt. Beide Teams hatte in dieser Phase durch Thomas Mayer (77.) bzw. Yeboah (74.) und Lukas Grgic (77.) gute Chancen auf die Führung. Wattens lieferte danach fast ausschließlich mit hohen Bällen auf „Turm“ Maierhofer einen Vorgeschmack in Sachen Abstiegskampf, wurde damit aber kaum gefährlich.

Lustenau war danach das gefährlichere Team. WSG-Goalie Ferdinand Oswald drehte einen Schuss von Alexander Ranacher noch an die Stange (86.). In der neunten Minute der Nachspielzeit aber stand der Goalie zu weit vor seinem Tor – und wurde von Mayers gefühlvollem Weitschuss überrascht. Die Gäste glichen durch einen von Benjamin Pranter verwerteten Elfmeter aber wieder aus (105.) und nahmen den Vorarlbergern damit komplett den Wind aus den Segeln. Torschütze Feyrer hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen.

Wenig später sollte es erneut Elfmeteralarm im Lustenau-Strafraum geben, doch nun blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Yeboah sorgte mit einem Schlenzer an die rechte Stange (117.) für den letzten Aufreger vor dem Elfmeterschießen, in dem Maierhofer als fünfter WSG-Schütze am Kreuzeck vorbeischoss.

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