Wirbel um Nationalbank-Personalchefin und andere Personalia
Der neue Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, soll die OeNB-Personalchefin, Susanna Konrad-El Ghazi, gekündigt haben, schreibt das „profil“ und „Der Standard“ in ihrer Online-Ausgabe. Auch zwei weitere Personalveränderungen sollen für Aufregung sorgen. Der FPÖ-nahe Holzmann ist erst seit Anfang September im Amt.
Die Nationalbank wollte die Medienberichte am Samstagvormittag nicht kommentieren. Es werde eine Stellungnahme am Montag geben, sagte OeNB-Sprecher Rudolf Kaschnitz zur APA.
Laut dem „Standard“ war auch OeNB-Direktor Eduard Schock in die Personalia involviert. Nicht informiert waren offenbar OeNB-Vizegouverneur, Gottfried Haber, und der Nationalbank-Generalrat unter Leitung von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer. Laut „profil“ wurde Mahrer erst von Ex-OeNB-Chef Ewald Nowotny von den Personalveränderungen in Kenntnis gesetzt. Holzmann und Schock kamen auf einem FPÖ-Ticket in die Nationalbank, Nowotny wurde einst mit Unterstützung der SPÖ OeNB-Chef und hatte das Amt von Mitte 2008 bis Ende August 2019 inne.
Konrad-El Ghazi wurde am Freitagnachmittag nach ihrer Kündigung und einer Suspendierung mit sofortiger Wirkung mit dem Nationalbank-Sicherheitsdienst aus dem Haus begleitet, so „Der Standard“. Anlassfall soll eine Entscheidung der Personalchefin gewesen sein, in der es um die Verlängerung der Karenzierung eines Notenbankers gegangen ist. Konrad-El Ghazi werde vorgeworfen, diese Entscheidung ohne Direktoriumsbeschluss getroffen zu haben. Die Personalchefin ist die Tochter des langjährigen Raiffeisen-Generalanwalts, Christian Konrad.
Laut „profil“ und „Standard“ gibt es auch weitere Personalia in der Nationalbank. Dem langjährigen Leiter der OeNB-Hauptabteilung Beteiligungen, Zahlungsverkehr und Interne Dienste, Stefan Augustin, sei ein sofortiger Pensionsantritt per nächsten Montag nahegelegt worden. Augustin ist 62 Jahre alt. Außerdem sei der bisherige Nationalbank-Pressesprecher, Christian Gutlederer, vor die Wahl gestellt worden, entweder den Job als stellvertretender Filialleiter der OeNB-Zweigstelle in Innsbruck anzunehmen oder das Haus zu verlassen.
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