Inflation sank auf niedrigsten Wert seit Dezember 2016

Die Teuerung in Österreich ist im Februar weiter zurückgegangen. Nach 1,8 Prozent im Jänner (revidiert) lag die Inflationsrate im Februar bei 1,5 Prozent, das war der niedrigste Wert seit Dezember 2016. Bedeutendste Preistreiber waren Verteuerungen für Wohnung, Wasser und Energie sowie für Besuche in Restaurants und Hotels. Preisdämpfend wirkten Verbilligungen bei Flugtickets und Bekleidung.

Das geht aus Berechnungen der Statistik Austria vom Freitag hervor. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Schnitt um 1,1 Prozent und damit unterhalb der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise von Gemüse stiegen allerdings um 5,4 Prozent, Fleisch war um 1,8 Prozent teurer und für Brot und Getreideerzeugnisse war um 1,3 Prozent mehr zu bezahlen. Milch, Käse und Eier kosteten um 0,3 Prozent mehr, die Obstpreise fielen hingegen um 5,1 Prozent. Alkoholfreie Getränke verbilligten sich im Jahresabstand um 0,5 Prozent.

Der tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb) verteuerte sich nur leicht um 0,6 Prozent, der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) stieg um 1,7 Prozent.

Unter den stärksten Preistreibern waren im Februar Wohnungsmieten (+3,3 Prozent), Dieseltreibstoff (+4,2 Prozent) und Zigaretten (+2,6 Prozent). Getrieben wurde die Inflation auch von höheren Preisen beim Wirten, in Restaurants und Hotels (+2,7 Prozent). Die Ausgaben für Freizeit und Kultur stiegen im Schnitt um 1,4 Prozent.

Die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie verteuerten sich im Schnitt um 2,8 Prozent. Die Preisentwicklung von Haushaltsenergie (+4,2 Prozent) wurde fast zur Hälfte durch höhere Strompreise beeinflusst (+3,9 Prozent). Die Preise stiegen für feste Brennstoffe um 7,0 Prozent, für Heizöl um 8,4 Prozent, für Fernwärme um 2,2 Prozent und für Gas um 1,1 Prozent. Für die Instandhaltung von Wohnungen zahlte man um 2,7 Prozent mehr.

Inflationsdämpfend wirkten merkliche Preisrückgänge bei Flugtickets (-18,9 Prozent), Notebooks und Tablets (-9,6 Prozent) und Superbenzin (-2,3 Prozent). Matratzen vergünstigten sich im Jahresvergleich zwar um fast 15 Prozent, diese haben aber nur einen geringen Einfluss auf die Inflationsrate. Mehr Einfluss haben Bekleidungsartikel, die sich nach einer Verteuerung im Jänner von 0,8 Prozent im Februar um 1,4 Prozent verbilligten.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand (Februar gegenüber Jänner) waren die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe, deren Preise sich aufgrund fortgesetzter Winterschlussverkäufe um 3,1 Prozent reduzierten.

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum stieg im Februar auf 1,5 Prozent, gegenüber 1,4 Prozent im Jänner. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,1 Prozent betragen, wie Eurostat am Freitag mitteilte.

Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Februar 2019 bei 1,6 Prozent, gegenüber 1,5 Prozent im Jänner. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,4 Prozent betragen.

Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Irland (0,7 Prozent), Griechenland, Kroatien und Zypern (je 0,8 Prozent) verzeichnet. Die höchsten jährlichen Raten wurden in Rumänien (4,0 Prozent), Ungarn (3,2 Prozent) und Lettland (2,8 Prozent) registriert. In Österreich ging die Rate auf 1,4 Prozent zurück (Jänner 1,7 Prozent).

Im Februar kam der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation im Euroraum von Dienstleistungen (+0,61 Prozentpunkte), gefolgt von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (+0,44 Prozentpunkte), Energie (+0,35 Prozentpunkte) sowie Industriegütern ohne Energie (+0,09 Prozentpunkte).

(APA)

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.