Zyperns Präsident schließt Schuldenschnitt aus

Zypern Präsident Dimitris Christofias hat einen Schuldenschnitt für das hochverschuldete Land ausgeschlossen. „Zypern wird dem nicht zustimmen“, sagte Christofias im zyprischen Rundfunk am Freitag. Der IWF soll einen Schuldenschnitt für Zypern gefordert haben, ehe er sich an einem Hilfspaket beteiligen wolle. Standard & Poor’s senkte die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut um zwei Stufen gesenkt.

Zuvor hatte sich Eurogruppen-Chef Juncker gegen einen Schuldenschnitt, der private Investoren treffen würde, ausgesprochen. Griechenland sei die einzige Ausnahme gewesen, meinte Juncker.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s senkte die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut um zwei Stufen. Die Bonitätsnote sei von „B“ auf „CCC+“ reduziert worden, teilte S&P in der Nacht auf Freitag online mit. Zuletzt hatte die US-Ratingagentur die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes Mitte Oktober gleich um drei Stufen gesenkt. Schon damals war eine mögliche weitere Herabstufung angekündigt worden. Die sehr schlechte Bewertung dürfte die Finanzierung des Landes über die Märkte noch mehr erschweren.

Nach Ansicht von Standard & Poor’s ist Zypern aufgrund seines starken Engagements bei griechischen Banken in den Strudel der Griechenlandkrise geraten und steckt in einer Rezession. Im Juni stellte das Land einen Antrag, unter den Rettungsschirm der Euro-Partner zu schlüpfen. Die Finanzminister der Eurogruppe wollen sich mit Zyperns Finanzproblemen am 21. Jänner befassen.

„Mit den zunehmend begrenzten Finanzierungsmöglichkeiten der Regierung und der aus unserer Sicht zögerlichen Einstellung der Partner in der Eurozone, die Kosten einer schweren Bankenkrise zu teilen, sehen wir die beträchtliche und steigende Gefahr eines staatlichen Zahlungsausfalls“, schreibt S&P in seiner Stellungnahme. Falls Zyperns seine Banken retten müsse, werde die Verschuldung des Landes deutlich über 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen.

(APA/dpa)

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