„Housewives“-Star Hatcher im Blitzlichtgewitter

Wenn es der Nobelmarke Montblanc gelingt, international bekannte US-Stars zur Premiere des Festspiel-Wettbewerbs „Young Directors Project“ (YDP) nach Salzburg zu holen, dann bricht bei den Medien Hektik aus.

So scharten sich am Dienstagabend Dutzende Kamerateams, Fotografen und Society-Reporter um „Desperate Housewives“-Star Teri Hatcher, die bei der Premieren-Feier in der Galerie Ropac ihrer Schauspielkollegin Rosario Dawson ein wenig die Show gestohlen hat.

Schon vor der Premiere von „Trapped“ im republic herrschte vor dem Hotel Goldener Hirsch großes Gedränge. Kaum war Hatcher aus einer schwarzen Limousine gestiegen, wurde sie schon von Autogrammjägern belagert. „Amazing“, kam ihr da mehrmals über die Lippen, und immer wieder „Danke“, als ihr die Fans zuwinkten. Nur mit Mühe schaffte sie es ins Hotel, um an der Bar einen erfrischenden Drink zu nehmen.

Das minutendauernde Blitzlichtgewitter und beängstigende Gerangel der Fotografen ertrug die 47-jährige Schauspielerin gelassen und mit strahlendem Lächeln. Geduldig beantwortete sie die Fragen von Journalisten. Ja, die Stadt sei wundervoll, und natürlich kenne sie Salzburg aus dem Film „Sound of Music.“ Zum Beweis stimmte sie sogar ein paar Takte des Liedes „Edelweiß“ an.

Nach der Premiere von „Trapped“ in der Regie der Südafrikanerin Princess Zinzi Mhlongo drehten sich die Gespräche bei der Premierenfeier in der Kast-Villa um – in dem Theaterstück – aufgeworfene Themen wie Menschenrechte, Gefangenschaft, gesellschaftliche Zwänge, Schönheitswahn und persönliche Freiheit. Hatcher zeigte sich fasziniert von der Inszenierung und die Leistungen der Schauspieler.

Dass Mhlongos Werk bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, bezeichnete Hatcher als gute Gelegenheit, all die Fragen anzusprechen, um „uns zu berühren, uns zu erreichen“. Das Stück zeige auch Ideen auf, aus Zwängen auszubrechen, denn viele Menschen, auch jene, die nicht im Gefängnis sitzen, fühlten sich von äußerer Gewalt unter Druck gesetzt. Was für sie selbst Freiheit bedeute? Da könnte sie einen ganzen Aufsatz darüber schreiben, sagte Hatcher zur APA. Sie sei jedenfalls sehr dankbar darüber, in Freiheit zu leben und kulturelle Veranstaltungen wie hier in Salzburg besuchen zu können. Die Kalifornierin dreht derzeit in den USA für die TV-Serie „Jane by Design“. „In einer Folge führe ich sogar Regie“, sagte sie nicht ohne Stolz.

Nach den kurzen Interviews gesellte sich Hatcher gut gelaunt zu US-Schauspielerin Rosario Dawson (33) in den Garten der Villa. Etwas später gratulierte sie der Regisseurin zum Geburtstag. Das Stück von Mhlongo war auch immer wieder Gesprächsthema des Abends. „Die haben mit sehr viel Elan gespielt. Ich weiß nicht, ob das Stück genial oder naiv ist“, meinte etwa Tenor Michael Schade. Autorin Hera Lind sagte: „Ich denke, dass wir alle in einer gewissen Gefangenschaft leben, auch freiwillig.“ Als Beispiel nannte sie den Schönheitswahn. Schauspielerin Sunnyi Melles fand die Aufführung „wunderbar“, sie würde sich wünschen, auch einmal ihre eigenen Erfahrungen auf die Bühne zu bringen. Hausherr Thaddaeus Ropac erklärte, wie weit Freiheit gehen kann, das müsse jeder für sich selbst ausloten. Für die Regisseurin Mhlongo bedeutet Freiheit etwa, ihr Stück im Ausland aufführen zu können.

Ein Stelldichein gaben sich auch Andrea Eckert, Nicole Beutler, Marie Colbin, Herbert Knaup, Clemens Schick, Festspiel-Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf, Ingrid Roosen-Trinks von der Kulturstiftung Montblanc und das derzeit in Salzburg omnipräsente Künstlerpaar Eva und Adele. Teri Hatcher wird sich heute, Mittwoch, Abend die Premiere von „La Boheme“ ansehen und vermutlich morgen Salzburg verlassen. Rosario Dawson, die sich ebenfalls von Salzburg sehr begeistert zeigte, reist schon heute ab.

(APA)

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.