USA beraten mit Japan und Südkorea über Nordkorea

US-Außenministerin Clinton empfängt am Montag ihre Kollegen aus Südkorea und Japan zu Beratungen über eine Nordkorea-Strategie. Bei dem Treffen in Washington soll es um den Angriff auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong gehen, bei dem am 23. November vier Menschen starben. China nimmt an dem Treffen nicht teil. Unterdessen begann Südkorea mit einer umfassenden neuen Militärübung.

Zuvor hatten die drei Regierungen eine Einladung nach Peking zu einer Dringlichkeitssitzung der Beteiligten an den sogenannten Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm ausgeschlagen. Dies sei nur möglich, wenn die Führung Nordkorea in der Atomfrage Kompromissbereitschaft zeige, hieß es aus dem US-Außenamt.

Ungeachtet der Warnungen Nordkoreas begann Südkorea indes am Montag eine umfassende neue Militärübung. Die Streitkräfte des Landes starteten nach Angaben des Generalstabs eine Schießübung mit Kriegsschiffen und Artillerie. Demnach fand das Manöver an 29 Orten statt, darunter auf einer von fünf Inseln im Gelben Meer nahe der Seegrenze zu Nordkorea.

Nordkorea hatte am 23. November Granaten auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong an der Seegrenze abgefeuert. Bei dem Angriff wurden vier Südkoreaner getötet, zwei Soldaten und zwei Zivilisten. Nordkorea hatte erklärt, die Südkoreaner hätten das Feuer eröffnet. Südkorea hielt nach eigenen Angaben kurz vor dem Beschuss durch Nordkorea ein reguläres Militärmanöver vor der Westküste ab. Die Testgeschoße seien allerdings in Richtung Westen und nicht in Richtung Norden abgefeuert worden, wurde betont. Südkorea veranstaltete nach der Eskalation bereits mit seinem engen Verbündeten USA ein mehrtägiges Seemanöver.

Südkorea und Nordkorea befinden sich seit dem Korea-Krieg (1950-53) mangels eines Friedensabkommens offiziell weiterhin im Kriegszustand.

(APA/ag.)

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