Versuchter Anschlag: Obama kritisiert Geheimdienst

Es habe einen Fehler im System gegeben, sagte Obama auf einem Militärstützpunkt nahe seines Feriendomizils auf Hawaii. Warnungen des Vaters des festgenommenen Nigerianers seien vor Wochen bei den Geheimdienststellen eingegangen, aber nicht weitergereicht worden. Dies sei vollkommen inakzeptabel, sagte Obama. Er kündigte für Donnerstag die Vorlage einer vorläufigen Überarbeitung der Sicherheitsmaßnahmen an. Obama hatte nach dem Anschlagsversuch drei Tage lang geschwiegen. Die oppositionellen Republikaner kritisierten ihn dafür scharf.

Dem Fernsehsender CNN zufolge gab der Geheimdienst CIA Informationen über den Attentäter nicht weiter. Der Vater des 23-jährigen Umar Farouk Abdulmutallab habe mit einem CIA-Mitarbeiter in Nigeria über die Radikalisierung seines Sohnes gesprochen. Der CIA-Mitarbeiter habe dies der Zentrale verschwiegen, berichtete CNN unter Berufung auf einen ungenannten Informanten.

Abdulmutallab hatte am ersten Weihnachtsfeiertag versucht, die mit fast 300 Menschen besetzte Maschine auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit kurz vor der Landung zu sprengen. Die Al-Kaida im Jemen hatte sich zu dem vereitelten Anschlag auf das Flugzeug bekannt und auf einer Internetseite erklärt, sie habe den Attentäter mit dem Sprengsatz ausgerüstet. Die USA und Jemen prüfen unterdessen offenbar infrage kommende Ziele für einen Vergeltungsschlag in dem arabischen Land.

Unterdessen wird in Europa über Verbesserungen bezüglich der Flugsicherheit diskutiert. Die Niederlande werden als erstes EU-Land in diesem Zusammenhang sogenannte Nackt- bzw. Körperscanner zur routinemäßigen Kontrolle von Flugpassagieren einsetzen. Die EU reagierte will die Entscheidung über deren Einsatz den Ländern überlassen. In Österreich sind zurzeit keine neuen Maßnahmen vorgesehen.

(APA)

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