Iran: Mehrere Tote bei Oppositionsprotesten

Unter den Toten war auch ein Neffe von Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi. Ali Moussavi sei im Krankenhaus seinen Schusswunden erlegen, erklärte ein Berater von dessen Onkel. Sein Tod gibt jedoch Rätsel auf: Nach Angaben seiner Familie verschwand sein Leichnam aus dem Krankenhaus. Der Körper des Toten sei in Teheran fortgeschafft worden und unauffindbar, sagte der Bruder des Opfers am Montag.

Gewaltsame Zwischenfälle bei Demonstrationen wurden am Sonntag auch aus den Städten Isfahan, Shiraz und Najafabad gemeldet. Die Opposition hatte am Vorabend von vier Toten in Teheran und vier weiteren Toten in Täbris im Nordwesten des Landes gesprochen. Diese Angaben waren jedoch zunächst nicht von offizieller Seite bestätigt worden.

Mit Sprechchören wie „Tod dem Diktator“ gingen in Teheran mehrere tausend Anhänger der Oppositionsbewegung auf die Straße. Auf der Enghelab-Straße gaben die staatlichen Einsatzkräfte zunächst Warnschüsse in die Luft ab und gingen mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Menschenmenge vor. Schließlich hätten sie direkt auf Demonstranten geschossen, berichteten Augenzeugen und die Website Rah-e-Sabs.

Die Polizei erklärte, sie habe keine Schusswaffen eingesetzt. Dutzende Beamte seien verletzt worden, mehr als 300 Demonstranten festgenommen worden. Die USA verurteilten die jüngste Gewalt im Iran mit scharfen Worten. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Mike Hammer, kritisierte die „ungerechte Unterdrückung von Zivilpersonen“ bei den Zusammenstößen.

(APA)

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