Vier Leichen aus Schiffswrack in Budapest geborgen

Fast zwei Wochen nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau in Budapest ist das Wrack des Ausflugsdampfers „Nixe“ am Dienstag mittels des Einsatzes eines Schiffskrans gehoben worden. Im Zuge der Arbeiten wurden bisher vier Leichen geborgen, darunter der Kapitän sowie ein sechsjähriges Mädchen, vor dessen sterblichen Überresten die Rettungskräfte salutierten.

Das Wrack wird gegenwärtig ausgepumpt, nach vier weiteren Opfern wird noch gesucht. Auf dem Dampfer befanden sich zum Zeitpunkt der Katastrophe am 29. Mai 35 Personen an Bord – 33 südkoreanische Touristen und zwei Besatzungsmitglieder. Das kleine Schiff war von dem Hotel-Cruiser „Sigyn“ in der Höhe der Budapester Margaretenbrücke gerammt worden und sank innerhalb von Sekunden. Nur sieben Insassen überlebten.

Der ukrainische Kapitän der unter Schweizer Flagge fahrenden „Sigyn“ war nach der Katastrophe festgenommen worden. Gegen den 64-Jährigen wird wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs mit Todesfolge ermittelt. Die „Sigyn“, die inzwischen aus Deutschland nach Ungarn zurückkehrte, wurde am Montag erneut von der ungarischen Polizei inspiziert.

Laut einer südkoreanischen Nachrichtenagentur wurde ein Teil der „Sigyn“ nach der Schiffskatastrophe übermalt. Dies würde „ernsthafte Fragen aufwerfen“, zitierte das Internetportal „index.hu“. Die südkoreanische Regierung hatte unmittelbar nach der Katastrophe die ungarische Regierung aufgefordert, die „Sigyn“ zu beschlagnahmen.

Bei den Bergungsarbeiten wäre es fast zu einem weiteren Unglück gekommen, da einer der Rettungskräfte in die Donau fiel. Der Mann hatte versucht, aus einem Schlauchboot auf die Rettungsplattform zu gelangen. Wegen der starken Strömung erwies sich seine Bergung als äußerst schwierig, berichtete das Internetportal. Bei der Suche nach den Opfern der Schiffskatastrophe waren spezielle Rettungshunde der Polizei zum Einsatz gekommen, die das Donauufer absuchten und dabei drei Leichen entdeckten, schrieben die Medien.

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