Luftangriff traf Chemiewaffenanlage in Syrien

US-Medien zufolge könnte ein israelischer Luftangriff in Syrien das wichtigste Forschungszentrum für Bio- und Chemiewaffen des Landes getroffen haben. Laut einem US-Beamten griff Israels Luftwaffe Raketen auf einem Lastwagen sowie einen Militärkomplex an, in dem sich möglicherweise Chemikalien befanden. Durch die Explosion der getroffenen Flugabwehrwaffen wurde ein Teil des Zentrums zerstört.

Das nahe der Hauptstadt Damaskus gelegene Forschungszentrum ist wegen seiner mutmaßlichen Entwicklung von biologischen und chemischen Waffen seit mehr als zehn Jahren Ziel westlicher und US-Sanktionen. Wie der ranghohe Militärbeamte der „New York Times“ weiter sagte, soll sich die israelische Armee bei dem Angriff in der vergangenen Woche relativ weniger Kampfflugzeuge bedient haben, um die syrische Luftabwehr zu umgehen. Israel hatte den Angriff zuletzt indirekt eingeräumt, als Verteidigungsminister Barak bei der Münchner Sicherheitskonferenz sagte, der Angriff sei ein „weiterer Beweis, dass wir meinen, was wir sagen“.

Damaskus drohte nach dem Angriff mit Vergeltung. Dies führte zu neuen Befürchtungen, dass sich der seit knapp zwei Jahren anhaltende Konflikt in Syrien auf die Region ausweiten könnte. Denn auch der iranische Sicherheitschef Jalili erklärte, dass Israel den Angriff noch „bereuen“ werde.

Der iranische Außenminister Salehi bestritt bei seinem Deutschlandbesuch indes, dass er das Regime Assad mit Kämpfern unterstützt. „Die syrische Armee ist groß genug, sie brauchen keine Kämpfer von außen“, sagte er am Montag.

Außerdem erklärte das russische Außenministerium am Montag, dass drei in Syrien entführte Ingenieure aus Russland und Italien wieder frei seien. Die Männer seien im Austausch für „aufständische Kämpfer“ freigekommen. Die Geiseln wurden demnach bereits am Sonntag freigelassen.

Außerdem wird der syrische Vize-Außenminister Muallem diese Woche nach China reisen, um dort mit seinem Kollegen Jiechi über die Lage in dem Bürgerkriegsland zu reden. Muallem werde bis Donnerstag in China sein, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. „Dies ist Teil der Bemühungen Chinas, zu einer politischen Lösung im Syrien-Konflikt zu kommen.“

(APA/ag.)

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