Russischer Medien-Protest gegen Fotografen-Urteil

Mit einem ungewöhnlich scharfen Protest haben russische Staatsmedien auf ein Gerichtsurteil gegen einen Moskauer Fotojournalisten reagiert. In einem offenen Brief an Innenminister Rashid Nurgalijew warfen die Chefredakteure mehrerer Zeitungen, TV- und Radiosender der Polizei die Fälschung von Aussagen und weitere Gesetzesverletzungen vor. Das meldete die Staatsagentur Ria Nowosti.

Der Ria-Fotograf war bei einer nicht genehmigten Demonstration festgenommen und zu einer geringen Geldbuße verurteilt worden. Der Journalist sei lediglich im Auftrag der Redaktion seiner Arbeit nachgegangen, teilte Ria Nowosti mit. In Russland werden immer wieder Journalisten Opfer staatlicher Gewalt.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen mit Sitz in Paris protestierte am Donnerstag gegen die Verurteilung eines Bloggers in der russischen Teilrepublik Tatarstan zu einer 21-monatigen Haftstrafe. Er hatte nach Ansicht eines örtlichen Gerichts Tatarstans Präsidenten Mintimer Schaimijew verleumdet.

In der Stadt Tomsk in Sibirien war am Vortag ein Journalist an den schweren Verletzungen gestorben, die ihm ein Polizist zugefügt hatte. Innenminister Nurgalijew steht seit langem wegen der als brutal und korrupt geltenden Sicherheitskräfte in der Kritik.

(APA/dpa)

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.