Trump lockt Briten mit umfangreichem Handelsabkommen

US-Präsident Donald Trump hat Großbritannien umfangreiche bilaterale Wirtschaftskooperationen in Aussicht gestellt. Bei einem Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May und Wirtschaftsvertretern aus beiden Ländern am Dienstag sagte Trump, er hoffe auf ein „sehr, sehr umfangreiches Handelsabkommen“ nach dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens.

May warb bei dem Treffen dafür, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter auszubauen. Nach dem Arbeitsfrühstück, an dem auch zehn Konzernchefs aus den USA und Großbritannien teilnahmen, sind Gespräche im Amtssitz der Premierministerin in der Downing Street geplant.

Der US-Präsident hatte seinen dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien am Montag begonnen. Am Abend wurde er von Queen Elizabeth II. zu einem Staatsbankett im Buckingham-Palast empfangen. Bei den politischen Gesprächen mit May am Dienstag soll es vor allem um Wirtschaftsfragen gehen.

Es werden heftige Proteste gegen Trump erwartet. Demonstranten bereiteten einen Ballon in Form eines riesigen Trump-Babys in Windeln vor, um ihn am Parlament aufsteigen zu lassen. Am Trafalgar Square bauten sie eine knapp fünf Meter große Trump-Figur auf, die mit heruntergelassener Hose auf einer Goldtoilette sitzt.

Dort wurden Tausende Demonstranten erwartet, einige Medienberichte gingen sogar von bis zu 250.000 Menschen aus. Die Organisatoren werfen Trump Sexismus und Rassismus vor. Als Redner hat sich auch der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, angemeldet. Aus Protest gegen den US-Präsidenten war er dem Staatsbankett zu Ehren Trumps am Montagabend im Buckingham-Palast fern geblieben.

Trump hatte sich zu Beginn seines Besuchs bereits ein Twitter-Scharmützel mit Londons Bürgermeister Sadiq Khan geliefert. Ärger verursachte der US-Präsident auch, weil er – entgegen diplomatischen Gepflogenheiten – für den britischen Ex-Außenminister Boris Johnson als Nachfolger der scheidenden Premierministerin Theresa May geworben hatte.

Trump twitterte fast überschwänglich, sein Besuch in London laufe sehr gut. Die Queen und die gesamte Königsfamilie seien „fantastisch“ und die Verbindung zu Großbritannien sei sehr stark.

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