Inflation im Juli um 2,9 % über 2023 – Täglicher Einkauf plus 4,1 %
Statistik Austria: "Die Preisanstiege in der Gastronomie haben die allgemeine Inflation im Juli um mehr als das Doppelte übertroffen" – Nahrungsmittel nur geringfügig teurer
Die Teuerung in Österreich bleibt weiter hoch, insbesondere der tägliche Einkauf. Gegenüber dem Juli des Vorjahres stieg die Inflation um 2,9 Prozent, zum Juni 2024 blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert, rechnete am Dienstag die Statistik Austria vor. Erstmals seit Juli 2021 lag die Inflation damit unter drei Prozent. Bei Lebensmitteln habe sich die Teuerung deutlich abgeschwächt, die Wohnkosten hätten sich angeglichen. Preistreiber bleibt die Gastronomie.
„Die Preisanstiege in der Gastronomie haben die allgemeine Inflation im Juli um mehr als das Doppelte übertroffen“, sagte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Restaurants und Hotels seien für fast ein Drittel der Inflation verantwortlich, Wohnen für ein Fünftel. Ausschlaggebend dafür waren die Preise für Haushaltsenergie, die merklich weniger sanken als im Juni.
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Juni 2024 waren teurere Flugpauschalreisen, die im Schnitt um 14,6 Prozent zulegten. Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Bekleidungsartikel.
Auffallend ist: Der Preisanstieg beim täglichen und wöchentlichen Einkauf war höher als die Gesamtinflation. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Juli im Jahresabstand um 4,1 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 3,8 Prozent.
Mit Juli 2024 stieg der allgemeine Verbraucherpreisindex laut Statistik Austria auf 124,0 Punkte. Wobei die Preise für Restaurants und Hotels im Jahresabstand durchschnittlich um 6,6 Prozent zulegten. Die Teuerung für Wohnung, Wasser, Energie schlug sich gegenüber dem Vorjahr mit 2,8 Prozent zu Buche. Die Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 6,8 Prozent.
Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden die Preise durchschnittlich um 1,1 Prozent angehoben. Der Preisanstieg war vor allem bei Fleisch geringer. Die Preissteigerungen für Öle und Fette blieben hingegen hoch. Obst wiederum wurde günstiger und auch Milch, Käse und Eier kosteten etwas weniger. Alkoholfreie Getränke allerdings verteuerten sich um 4,9 Prozent.
Verschiedene Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um 5,3 Prozent, die Preise für Gesundheitspflege wurden durchschnittlich um 5,8 Prozent angehoben. Die Preise für Verkehr stiegen um 1,8 Prozent. Die Treibstoffpreise legten um 3,9 Prozent zu.
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hielt am Dienstag in einer Aussendung fest: „Der abnehmende Trend hält an: Die Inflationsrate liegt erstmals seit drei Jahren unter drei Prozent. Damit nähert sich die Inflationsrate kontinuierlich dem Zielwert der EZB. Auch der Unterschied zu Deutschland wird geringer.“
Auch die Grünen sehen Österreich auf dem richtigen Weg. „Die teuren und populistischen Maßnahmen, die in vielen europäischen Staaten übereilt umgesetzt wurden, lassen die Inflation mit ihrem Auslaufen sofort wieder in die Höhe schnellen und entpuppen sich damit als reine Symptombekämpfung“, so der Grüne Budgetsprecher Jakob Schwarz.