Flugverkehr in Frankfurt nach Störaktion wieder aufgenommen

Sechs Klima-Aktivisten gelangten an verschiedene Punkte um die Start- und Landebahnen

Der Flugverkehr am größten deutschen Airport in Frankfurt am Main ist in der Früh nach einer Störaktion von Klimaaktivisten wieder aufgenommen worden. Inzwischen seien alle vier Start- und Landebahnen wieder offen und der Betrieb werde wieder hochgefahren, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport am Donnerstagmorgen. Es seien insgesamt rund 1.400 Flüge über Frankfurt geplant gewesen. „Bislang kam es zu rund 140 Flugannullierungen“, erklärte Deutschlands größter Airport.

Auch für den Rest des Tages sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen. „Fluggäste werden gebeten vor Anreise an den Flughafen ihren Flugstatus auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen.“

Sechs Aktivisten hätten sich durch einen Maschendrahtzaun hindurch Zugang zum Flughafengelände verschafft und am frühen Morgen an verschiedenen Punkten die Start- und Landebahnen blockiert, teilte die Gruppe „Letzte Generation“ mit. Sie veröffentlichte dazu das Foto eines Aktivisten, der sich offenbar festgeklebt hat und ein Transparent mit der Aufschrift „Öl tötet“ hält.

Die Bundespolizei nahm insgesamt acht Menschen fest. Noch seien nicht alle Aktivisten von der Rollbahn gelöst, sagte ein Sprecher weiter. Der Einsatz dauerte an. Zwei der Aktivisten seien bereits gelöst und für weitere Ermittlungen der hessischen Landespolizei übergeben worden, so die Bundespolizei.

In einer Mitteilung wiederholte die Gruppe „Letzte Generation“ ihre Forderung vom Vortag an die deutsche Bundesregierung, „ein rechtsverbindliches internationales Abkommen mitzugestalten und zu unterzeichnen, das den weltweiten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt“. Die sechs Demonstranten hätten am Frankfurter Flughafen mit kleinen Zangen Öffnungen in den Maschendrahtzaun geschnitten und seien zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards an verschiedene Stellen rund um die Start- und Landebahnen gelangt, hieß es in der Mitteilung. Die Aktion sei Teil von internationalen Protesten in Deutschland, den USA, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Kanada, Schweden, Finnland, Spanien und Norwegen.

Der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing forderte harte Maßnahmen. „Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten. Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren“, sagte der FDP-Politiker der „Bild“. „Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht.“

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser verurteilte die Blockadeaktionen als „gefährlich, dumm und kriminell“. „Wer Landebahnen blockiert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet auch andere und schadet allen Reisenden“, schrieb Faeser im Onlinedienst X. „Diese Taten müssen strenger geahndet werden. Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen.“

Bereits am Mittwoch hatten Aktivistinnen und Aktivisten weltweit mit Protestaktionen auf Flughäfen auf den Klimawandel aufmerksam gemacht. Betroffen war auch der Airport Wien in Schwechat, wo vier Personen im Check-in-Bereich eine Kundgebung abhielten und Farbe verschütteten. In einer Mitteilung wiederholte die Gruppe „Letzte Generation“ ihre Forderung vom Vortag, „ein rechtsverbindliches internationales Abkommen mitzugestalten und zu unterzeichnen, das den weltweiten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt“.

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