IT-Probleme – Österreich nur beschränkt betroffen

Flugverkehr am stärksten betroffen – Gesundheitsversorger, Behörden und Notrufzentralen kaum beeinträchtigt

Die weltweiten IT-Probleme haben am Freitag auch Österreich nicht verschont. Allerdings sind die meisten Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen und Behörden wie Polizei und Justiz glimpflich davongekommen. Betroffen war hingegen der Flugverkehr. Wie auch bei internationalen Flughäfen kam es am Flughafen Wien Schwechat zu Störungen. Der Betrieb laufe „den Umständen entsprechend gut“, sagte Vorstandsdirektor Julian Jäger zur APA.

Bei den Fluglinien Wizz Air, Ryanair, Eurowings, Vueling und Turkish Airlines wurden die Bordkarten händisch ausgestellt und das Gepäck manuell bearbeitet. Die AUA sei von den IT-Problemen nur indirekt betroffen. Einzelne Flüge von und nach Berlin und Zürich konnten nicht durchgeführt werden, da entweder die Luftverkehrskontrollen keine Anflüge erlaubten oder die Abfertigung nicht möglich war. Aber auch die Flughäfen Salzburg, Graz und Klagenfurt blieben nicht verschont.

Die Krankenversorgung war weitgehend gesichert. Zwar gab es im Krankenhaus Dornbirn – wie auch im Dornbirner Rathaus – am Freitagvormittag IT-Ausfälle, die jedoch gegen 13:30 Uhr behoben waren. Geplante Operationen des Stadtspitals wurden verschoben, Not-Operationen konnten weiter durchgeführt werden. Konkret waren 95 Prozent der 700 PC des Krankenhauses betroffen.

Am Krankenhaus Kufstein waren die lebenserhaltenden Geräte nicht betroffen, allerdings sollten Patienten mit ambulanten Notfällen auf andere Spitäler ausweichen.

In Tirol war aber die Leitstelle für Blaulichteinsätze betroffen. Notrufe würden jedoch funktionieren, das Disponieren von Alarmierungen sei möglich, hieß es etwa seitens der Leitstelle zur „Tiroler Tageszeitung“ und dem ORF Tirol. Die Einsatzvermittlung laufe über Funk.

Im Burgenland gab es in der Landessicherheitszentrale „kleinere Probleme“, die inzwischen behoben sind. Nicht beeinträchtigt waren die Notrufe, es sei lediglich im Krankentransportsystem zu „minimalen Verzögerungen“ gekommen, hieß es vom Landesmedienservice. Inzwischen sei wieder alles in Ordnung.

Die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbandes blieben von den IT-Störungen hingegen verschont, hieß es auf APA-Anfrage. Die Blaulichtorganisationen verzeichneten vorerst keinerlei technische Schwierigkeiten. Die Wiener Berufsrettung versicherte etwa, „dass sich niemand in Wien Sorgen darüber machen muss, dass die Rettung nicht mehr fährt“. Aber auch in den übrigen Bundesländern gab es im Gesundheitswesen keine Probleme.

Bei den Energieversorgern war die Situation ähnlich: Der Verbund meldete Probleme in einzelnen Bereichen. Wie das Unternehmen im Gespräch mit der APA mitteilte, führte das IT-Problem zu Problemen in einzelnen Bereichen. Die Homepage konnte nicht mehr geöffnet werden. Aber sowohl beim Verbund als auch beim Netzbetreiber APG waren Stromproduktion beziehungsweise Stromversorgung nie gefährdet.

Bei der EVN hieß es, man sei bereits in der Nacht von Microsoft informiert worden und stehe in Kontakt mit dem Unternehmen. Bisher gab es jedoch keine Probleme, teilte der niederösterreichische Landesversorger mit. Aber auch die anderen Landesversorger verzeichneten keine Störungen.

Entwarnung gab es seitens der Finanzmarktaufsicht (FMA) auch für den Bankensektor: Dazu hieß es am Nachmittag, dass in Österreich von den IT-Problemen „vereinzelte Banken“ betroffen seien. Das Ausmaß sei dabei „unterschiedlich und betrifft in der Regel allenfalls die Verfügbarkeit gewisser Dienstleistungen“. „Kundendaten und -gelder sind nach derzeitigem Erkenntnisstand zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.“ Probleme mit nur eingeschränkt möglichem Kundenkontakt gab es indessen bei der Wiener Städtischen.

Ohne Probleme lief auch der heimische Bankverkehr. Sowohl die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als auch die Westbahn sagten am Freitag zur APA, dass sie von den Störungen bei Microsoft nicht betroffen seien. Entwarnung kam auch von den Supermarktketten Spar und Rewe ( Billa, Billa Plus, Penny, Adeg).

Grund für den Ausfall war ein Update von Cybersicherheitssoftware der Firma Crowdstrike, das Windows-Anwendungen zum Absturz brachte.

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