Inflation im Mai mit 3,4 Prozent nur wenig niedriger als im April

Preise in Restaurants und Hotels treiben die Inflation an – Chef-Statistiker Thomas: "Beim Wohnen hat der Preisauftrieb deutlich nachgelassen"

Die Teuerung in Österreich ist zwar rückläufig – aber nicht in dem zuvor prognostizierten Ausmaß: Die Inflationsrate ist im Mai auf 3,4 Prozent gesunken, nach 3,5 Prozent im April. Ursprünglich ging die Statistik Austria von einer Teuerung um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus. Im Vergleich zum April dieses Jahres stiegen die Preise um 0,1 Prozent, geht aus einer Mitteilung der Statistik Austria hervor.

Der für den EU-Vergleich herangezogene harmonisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich im Mai um 3,3 Prozent. Dass die gefühlte Inflation nach wie vor etwas höher ist, liegt eventuell am Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf umfasst: Dafür musste im Mai um 4,3 Prozent mehr einkalkuliert werden als vor einem Jahr. Der Miniwarenkorb mit dem wöchentlichen Einkauf verteuerte sich sogar um 4,8 Prozent. Zahnarztleistungen verteuerten sich im Jahresabstand sogar um 13 Prozent. Aber nicht nur im Vergleich zum Mai 2023 zogen manche Preise deutlich an: Für Flugtickets mussten Passagiere im Mai um 7,7 Prozent mehr bezahlen als im April. Städteflüge verteuerten sich im Monatsabstand gar um 22,4 Prozent.

Allerdings ist die Teuerung auf Jahressicht in wesentlichen Bereichen zurückgegangen. „Vor allem beim Wohnen hat der Preisauftrieb deutlich nachgelassen“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. „Auch bei Lebensmitteln stiegen die Preise im Mai unterdurchschnittlich, in der Gastronomie hingegen mehr als doppelt so kräftig wie die allgemeine Inflation.“

Die Preise in Restaurants und Hotels kletterten innerhalb eines Jahres um durchschnittlich 7,5 Prozent. Sie beeinflussten die Inflationsrate mit 0,99 Prozentpunkten und waren damit der größte Preistreiber. Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 7,6 Prozent, Beherbergungsdienstleistungen um 6,6 Prozent.

Bei Wohnung, Wasser und Energie gingen die Preiserhöhungen deutlich zurück: Gegenüber dem Mai 2023 stiegen hier die Preise um 2,6 Prozent. Für April verzeichnete die Statistik Austria hier noch einen Anstieg um 3,3 Prozent. Die Preise für Wohnung, Wasser und Energie tragen nur mehr 0,51 Prozentpunkte – und damit nur mehr ein Siebentel – zur Gesamtinflation bei. Wobei Mieten inklusive Neuvermietungen um 7,1 Prozent gestiegen sind. Haushaltsenergie verbilligte sich um 5,8 Prozent, wobei vor allem der Gaspreis mit minus 17 Prozent hervorstach. Aber auch für Fernwärme musste im Schnitt um 16,3 Prozent weniger gezahlt werden als ein Jahr zuvor. Die Preise für feste Brennstoffe gaben in ähnlicher Höhe nach während für Heizöl um 8,5 Prozent mehr verlangt wurde.

Verschiedene Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt um 5,3 Prozent mehr: Während für Versicherungen um 7,3 Prozent mehr zu bezahlen war, stiegen die Kosten für Körperpflege um 3,4 Prozent.

Die Ausgaben für Verkehr verteuerten sich um 2,9 Prozent – allerdings kommt es hier sehr auf die Art der Fortbewegung an: Flugtickets verteuerten sich um 11,3 Prozent, für Reparaturen privater Verkehrsmittel müssen um 7,2 Prozent mehr einkalkuliert werden als vor einem Jahr. Die Preise für neue Fahrzeuge stiegen um 2,4 Prozent während Gebrauchtwagenpreise um 6,6 Prozent gesunken sind.

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Konsumenten um durchschnittlich 2,8 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Für April wies Statistik Austria hier noch einen Anstieg um 3,2 Prozent aus. Preistreibend waren hier alkoholfreie Getränke (+4,9 Prozent) bzw. Limonaden (+4,5 Prozent), auch wenn hier die Teuerungen rückläufig waren.

Für Nahrungsmittel mussten Konsumentinnen und Konsumenten im Schnitt mit Preissteigerungen um 2,7 Prozent rechnen. Die Preise für Gemüse stiegen um 4,1 Prozent, für Fleisch um 3,5 Prozent und für Brot und Getreideerzeugnisse um 3 Prozent. Dafür kosteten Obst (-2,7 Prozent) sowie Milch, Käse und Eier (-1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

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