Blinken: Hilfe "ist auf dem Weg" – Vierter Besuch des US-Außenministers in Kiew
Die neue US-Militärhilfe für Kiew soll nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken bald in der Ukraine eintreffen. Die Hilfe „sei auf dem Weg“ und werde einen „echten Unterschied auf dem Schlachtfeld“ machen, sagte Blinken am Dienstag bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der ukrainischen Hauptstadt. Außerdem sagte der US-Außenminister, dass weitere Lieferungen folgen werden.
Der US-Kongress hatte im April nach monatelanger Blockade Militärhilfen im Umfang von 61 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für Kiew bewilligt. Selenskyj bekräftigte bei dem Treffen mit Blinken in Hinblick auf den russischen Vorstoß in der Region Charkiw seine Forderung nach einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr.
In der Region Charkiw gerät die ukrainische Armee derzeit durch eine russische Offensive zunehmend in Bedrängnis. Am Montag räumte der ukrainische Generalstab „taktische Erfolge“ der russischen Truppen in der Region im Nordosten der Ukraine ein. Die russische Armee hatte am Freitag nach ukrainischen Angaben von Russland aus eine Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet.
Blinken war Dienstagfrüh von Polen aus mit einem Nachtzug nach Kiew gereist. Es ist der vierte Ukraine-Besuch des US-Außenministers seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Die Reise solle vor allem ein starkes Signal aussenden, um die Ukrainer zu beruhigen, die offensichtlich „in einer sehr schwierigen“ Situation seien, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter zu Journalisten. Er verwies auf die Kämpfe an der Front im Osten und die Angriffe auf Charkiw.
Die Ukraine werde laut Blinken mit der Zeit sowohl in militärischer als auch in wirtschaftlicher und demokratischer Hinsicht auf eigenen Füßen stehen. Die USA seien entschlossen, dass das gelingen werde. „Eine starke, erfolgreiche, blühende und freie Ukraine ist die beste Möglichkeit, um Putin zurechtzuweisen“, fügte Blinken mit Blick auf den russischen Präsidenten hinzu. Russland hatte am 24. Februar 2022 die Invasion der Ukraine begonnen.