Niederländer im Red Bull triumphierte im ersten Sprint des Jahres von Startplatz vier – Pole-Setter Norris fiel auf Rang sechs zurück – Verstappen startet im Grand Prix vor Perez und Alonso
Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat am Samstag das erste Sprintrennen der Saison vor dem Großen Preis von China gewonnen. Der von Platz vier gestartete Red-Bull-Pilot aus den Niederlanden setzte sich nach einer Aufholjagd im kurzen Rennen über 19 Runden in Shanghai klar vor Lewis Hamilton im Mercedes und Sergio Perez im zweiten Red Bull durch. Wenig später sicherte sich Verstappen im Qualifying auch die Pole Position für den Grand Prix am Sonntag (9.00/ServusTV, Sky).
Damit durfte sich Verstappen nicht nur über einen perfekten Tag freuen, sondern auch über die fünfte Pole Position beim fünften Saisonrennen. Der 26-Jährige startet damit zum insgesamt 37. Mal von ganz vorne und erstmals in China, wo er noch keinen Grand Prix gewinnen konnte. Der österreichisch-britische Rennstall Red Bull feierte mit der 100. Pole ein Jubiläum und sicherte sich wie schon vor zwei Wochen in Japan durch Perez (+0,322) auf Platz zwei die erste Startreihe. Fernando Alonso (+0,488) wurde im Aston Martin starker Dritter vor dem McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri sowie den beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz.
Beim Comeback-Wochenende in China, wo erstmals seit fünf Jahren wieder ein Großer Preis stattfindet, hatte Verstappen zuvor im Sprint über 100 km erneut eine Machtdemonstration abgeliefert und seinen insgesamt achten Sprintsieg gefeiert. „Die ersten Runden waren sehr hektisch. Wir sind dann mit jeder Runde stärker geworden, das Auto hat sich gut angefühlt und auch die Reifen sind gut ins Fenster gekommen“, sagte der dreifache Saisonsieger zufrieden.
Mercedes durfte sich vor dem fünften Saisonrennen indes über einen Befreiungsschlag nach einem schwachen Saisonstart freuen. „Es ist das beste Ergebnis seit Langem, ich bin sehr glücklich darüber“, sagte Hamilton, der sich über Führungsrunden freute. „Ich hatte vergessen, wie es sich anfühlt, vorne zu sein. Ich war dankbar für diesen Moment, es fühlte sich gut an.“ Im Qualifying leistete sich der Rekordweltmeister aber einen Verbremser auf seiner schnellen Runde und geht deshalb nur von Startplatz 18 ins Rennen am Sonntag. Auch Teamkollege George Russell kam nicht über Startplatz acht hinaus.
Erstmals nach dem insgesamt 13. Sprintrennen wurde das Qualifying für den Grand Prix wenige Stunden nach dem kürzeren Showdown ausgetragen. Melbourne-Sieger Sainz leistete sich im zweiten Qualifying-Abschnitt einen Fehler in der letzten Kurve, drehte sich auf der Start-Ziel-Gerade und verursachte eine Rote Flagge. Der Spanier hatte aber Glück, dass sein Bolide repariert werden konnte.
Im Sprint hatte sich Pole-Setter Norris nach einem verpatzten Start mit Platz sechs begnügen müssen. Das Ferrari-Duo Leclerc und Sainz wurde Vierter und Fünfter. In der WM-Wertung baute Verstappen mit 85 Punkten seinen Vorsprung auf Perez (70) auf 15 Zähler aus. Danach folgen Leclerc (64) und Sainz (59).
Anders als im Sprint-Qualifying am Freitag spielte der Regen tags darauf auf dem Shanghai International Circuit keine Rolle. Norris fiel nach einem missglückten Start im Sprint weit zurück, der Brite rutschte in der ersten Kurve außen von der Strecke. Hamilton, der den China-GP bereits fünfmal für sich entscheiden konnte, kam hingegen deutlich besser weg und führte das Rennen zunächst vor Alonso und Verstappen an. Der von Platz vier gestartete Weltmeister beschwerte sich erst über Probleme mit der Batterie, ehe er Alonso in der siebenten Runde überholte.
Hamilton, der letztmals 2021 in Saudi-Arabien einen GP-Sieg feierte, lag zu diesem Zeitpunkt etwa 1,6 Sekunden vor dem Red-Bull-Dominator. Zwei Umdrehungen später flog Verstappen am Silberpfeil vorbei. „Ich habe mich nicht einmal gewehrt, weil er so viel schneller war“, sagte Hamilton. Während sich der Triple-Weltmeister am Ende einen Vorsprung von 13,043 Sekunden erarbeitete, wollte Alonso mit aller Kraft seinen dritten Platz gegen Sainz verteidigen. Bei einem harten Manöver holte sich der 42-jährige Spanier allerdings einen Reifenschaden, Perez bedankte sich unterdessen für den Stockerlplatz.