Kundgebungen gegen Rechtsextremismus in ganz Österreich

Fridays for Future rufen zu dezentralen Lichteraktionen auf – Unter dem Motto "Demokratie verteidigen" – Linzer Hauptplatz gut gefüllt

Unter dem Motto „Demokratie verteidigen“ finden am Sonntag in ganz Österreich erneut Kundgebungen und Lichteraktionen gegen Rechtsextremismus statt. Nachdem Ende Jänner Zehntausende Menschen in Wien gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf die Straße gegangen sind, finden die Veranstaltungen diesmal auf Initiative von Fridays for Future „dezentral“ statt. An mehr als 30 Orten im ganzen Land sollen Lichter vor Gemeindeämtern, Rathäusern und Wahrzeichen entzündet werden.

In Linz füllte sich der Hauptplatz ab 17 Uhr recht rasch. Angemeldet waren 2.000 Personen, die Polizei darf keine Zahlen zu Teilnehmern mehr nennen, hieß es auf APA-Anfrage. Die Veranstalter wollen am Abend aber eine entsprechende Zahl liefern. Es wurde gebeten, auf Parteisymbole und Landesflaggen zu verzichten, das wurde augenscheinlich auch eingehalten. Zu Beginn spielte die Band Free Willy auf, dann trat Autor Thomas Baum ans Rednerpult: Was in Potsdam geschehen sei, sei ein Angriff auf die Grundrechte und die Demokratie gewesen. Ohne FPÖ-Chef Herbert Kickl beim Namen zu nennen, erinnerte er daran, dass dieser die Identitäre Bewegung, deren Chef Martin Sellner in Potsdam seine Remigrations-Pläne skizziert hatte, als „unterstützenswertes Projekt“ bezeichnet habe.

In der oberösterreichischen Landeshauptstadt wurde das Lichtermeer unter dem Titel „Demokratie verteidigen“ von Fridays for Future Linz, Yes we care – Linz, den Omas gegen Rechts, Ar-Mut, Black Voices, und dem Verein Migrare getragen. Auch in mehreren anderen Orten des Bundeslandes – Braunau, Vöcklabruck, Vöcklamarkt, Schardenberg und Zwettl an der Rodl – war zu Kundgebungen bzw. Lichtermeeren eingeladen worden. Auch in anderen Landeshauptstädten wie Salzburg, Innsbruck und St. Pölten sowie in Wien sind Kundgebungen geplant. In Klagenfurt war bereits am Freitagabend protestiert worden. Anders als Ende Jänner geht es den Veranstaltern am Sonntag nicht um die Größe der einzelnen Demonstrationen sondern darum, „Stärke in der Breite zu zeigen“. Für Mitte März ist erneut eine größere Kundgebung in Wien geplant.

Auslöser für die Initiative „Demokratie verteidigen!“ waren Enthüllungen des Recherchezentrums „Correctiv“ über ein Treffen von Rechtsextremisten im November in Deutschland, an dem unter anderem AfD-Politiker sowie der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, teilgenommen hatten. Dabei wurde laut dem Bericht über Pläne für Massendeportationen von Millionen Menschen gesprochen.

( S E R V I C E : Informationen zu den angemeldeten Veranstaltungen: https://demokratie-verteidigen.at/ )

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