Schallenberg sichert Israel weiterhin Österreichs Unterstützung zu – EU-Staaten setzen Hamas-Anführer Sinwar auf Sanktionsliste
Israel und die radikalislamische Hamas haben ihre Kämpfe im Süden des Gazastreifens auch am Dienstag unvermindert fortgesetzt. Die islamistische Palästinenserorganisation sprach von einer Welle israelischer Luftangriffe im Gazastreifen, bei der 78 Menschen getötet worden seien. Nach Angaben der israelischen Armee feuerte die Hamas in der Früh rund 50 Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels ab.
Auf Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP waren Rauchschwaden zu sehen und Explosionen zu hören bei dem Versuch der israelischen Armee, die Raketen abzufangen. Bei israelischen Luftangriffen auf den Süden des Gazastreifens wurde insbesondere die Stadt Khan Younis schwer getroffen – eine Hamas-Hochburg, wo Israel führende Vertreter der Islamisten sowie die von ihnen und weiteren militanten Gruppen verschleppten israelischen Geiseln vermutet. Zuletzt hatte die israelische Armee ihre Einsätze in die Gegend der Stadt verlagert, nachdem sie eigenen Angaben zufolge die militärischen Strukturen der Hamas im Norden zerschlagen hat.
Verteidigungsminister Yoav Gallant hatte am Montag gesagt, die Phase der intensiven Angriffe auch im Süden des Palästinensergebiets werde bald vorbei sein. „Im südlichen Gazastreifen werden wir dieses Ziel erreichen und es wird bald zu Ende sein.“ Dann beginne wie auch im nördlichen Teil des Küstengebiets die „nächste Phase“. Einen genauen Zeitrahmen nannte Gallant nicht.
ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg sicherte seinem israelischen Amtskollegen Israel Katz einmal mehr Österreichs Solidarität im Kampf gegen die Hamas zu. Außerdem werden die Bemühungen zur Freilassung aller Geiseln weiter unterstützt. Schallenberg betonte in einem Posting auf X zudem die Notwendigkeit, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu liefern und die Zivilbevölkerung besser zu schützen.
Unterdessen setzten die EU-Staaten den politischen Anführer der Hamas, Jahja Sinwar, wegen des Angriffs der Extremisten auf Israel auf ihre Sanktionsliste. Damit werden Sinwars Geld und andere finanzielle Vermögenswerte in den EU-Mitgliedstaaten eingefroren. Finanzielle Mittel und wirtschaftliche Ressourcen dürfen ihm aus der EU heraus nicht zur Verfügung gestellt werden. Der im Flüchtlingslager Khan Younis geborene Sinwar (61) wurde 2017 zum Hamas-Führer im Gazastreifen gewählt und war einer von 1.027 Palästinensern, die 2011 im Austausch gegen einen einzigen in Gazastreifen festgehaltenen israelischen Soldaten aus israelischer Haft entlassen wurden.