Sturm brachte in der Wiener Innenstadt Windspitzen bis 111 km/h
"Außergewöhnlich" viele Einsätze für die Berufsfeuerwehr – Bundesgärten in Bundeshauptstadt gesperrt
Mit Spitzen bis zu 111 km/h ist ein Sturm am Donnerstag über die Wiener Innenstadt gefegt. Für die Wiener Berufsfeuerwehr gab es „außergewöhnlich“ viele Einsätze. Mehrere Bundesgärten wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die österreichweit höchste Windspitze verzeichnete laut Geosphere Austria am Donnerstag die Wetterstation Semmering/Sonnwendstein mit 134 km/h. Demnach lässt der Wind in der Nacht auf Freitag überall deutlich nach.
Bereits die Nacht verlief stürmisch, der Schwerpunkt des Sturms lag am Donnerstagnachmittag im Osten Österreichs. In Wien registrierte die Geosphere Austria Windspitzen auf der Hohen Warte bis 103 km/h. Auf der Hohen Warte kommen derartige Windspitzen alle ein bis drei Jahre vor. In der Wiener Innenstadt waren die gemessenen 110,9 km/h der vierthöchste Wert seit Messbeginn hier im Jahr 1985. Auf dem Feuerkogel in Oberösterreich wehte der Wind mit bis zu 130 km/h. Auf der Wiener Jubiläumswarte wurden 126 km/h registriert, in Wien-Unterlaa 107 km/h.
Die Wiener Berufsfeuerwehr arbeitete am Nachmittag an rund 50 Sturmeinsätzen, wie ein Sprecher auf APA-Anfrage erklärte. Insgesamt sei die Feuerwehr bis 13.30 Uhr rund 180 Mal ausgerückt. Der Großteil davon beschränke sich jedoch auf lose Bauteile, umgestürzte Gegenstände oder Bäume. Wenngleich der Sprecher betonte, dass die Menge an Einsätzen für die Wiener Berufsfeuerwehr „schon außergewöhnlich“ sei. „Das ist für uns durchaus eine Herausforderung“, sagte er.
Augarten, Volksgarten und Burggarten waren am Donnerstag wegen der Sturmwarnung gesperrt, ebenso der südliche Teil des Schönbrunner Schlossparks. Das Meiereitor und das Maria-Theresien-Tor wurden geschlossen. „Wir bitten um Vorsicht, da stets mit herabfallenden Ästen gerechnet werden muss“, hieß es auf der Homepage der Bundesgärten. Der Tiergarten Schönbrunn war offen, gesperrt war jedoch der Eingang Tirolerhof. Die Öffnung der Bundesgärten erfolgt Freitagfrüh jeweils nach einer Kontrollrunde, wurde angekündigt.
Auch die Wiener Linien warnten vorm Sturm. „Bitte achtet am Weg zu und von den Öffis heute besonders auf eure Umgebung! Aufgrund des heftigen Sturmes kann es zu Verzögerungen im Netz kommen“, informierten sie auf X (früher Twitter).