Fußball: Salzburg gastiert in Lustenau: "Scharte auswetzen"
Eine Woche nach dem 0:1-Stolperer gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz steht Tabellenführer Red Bull Salzburg am Samstag (17.00 Uhr) auswärts bei Austria Lustenau in der 9. Bundesliga-Runde dem nächsten krassen Außenseiter gegenüber. BW Linz geht unterdessen nach dem historischen Coup auf das nächste Novum los. Gegen Austria Klagenfurt haben die Linzer den ersten Heimsieg im neuen Stadion im Visier. Die dritte Samstag-Partie steigt im Lavanttal, wo der WAC den LASK empfängt.
„Wir wollen die Scharte der letzten Heimniederlage auswetzen“, stellte Salzburg-Trainer Gerhard Struber im Vorfeld klar. Und auch, wenn die direkte Konkurrenz ebenfalls Federn ließ, ist ein weiterer Ausrutscher beim Fußball-Serienmeister quasi verboten. Angesichts der spielerischen Probleme scheint es unwahrscheinlich, dass Struber im Ländle ähnlich intensiv wie gegen Blau-Weiß rotiert. Gegen die Linzer wechselte er auf neun Positionen durch, schon beim 4:0 im brisanten Cupduell mit der Salzburger Austria kam am Mittwoch wieder großteils die erste Garnitur zum Einsatz.
Lustenau gab nach dem gelungenen Bundesliga-Premierenjahr in der laufenden Saison bisher eine eher traurige Figur ab, mit nur zwei Punkten ist man Träger der „Roten Laterne“. Der knappe 3:2-Cupsieg bei der Vienna am Dienstag war Balsam auf die geschundene Seele der Vorarlberger. „Dieses Erfolgserlebnis war für unsere Jungs enorm wichtig. Wir wussten, dass es nicht einfach wird, aber wir haben den Cup-Fight angenommen und verdient die nächste Runde erreicht“, betonte Coach Markus Mader.
Bei Blau-Weiß Linz ist das Selbstvertrauen nach dem Erfolg in Salzburg spürbar gestiegen. „Der Sieg gegen Salzburg ist ein Highlight in der Geschichte des Vereins. Wir werden nicht den Fehler machen wie alle anderen und Klagenfurt unterschätzen“, beteuerte Coach Gerald Scheiblehner. Die Aufgabe gegen die viertplatzierten Kärntner wird nur vermeintlich eine leichtere. Es brauche von seiner Mannschaft „wie immer einen guten Tag“, betonte Scheiblehner, die bisherige Heimbilanz ist bei zwei Punkten aus drei Spielen mager. Die auswärts noch unbesiegten Klagenfurter beschrieb der Trainer als „abgeklärt“. „Sie agieren sehr kompakt und mit wenig Risiko, sie haben sehr routinierte Spieler in ihren Reihen.“
Klagenfurt verblieb nach dem siegreichen Cupfight gegen Mannsdorf (3:2) im nördlichen Österreich, trainierte ab Mittwoch im Linzer Stadtteil Franckviertel am Platz des örtlichen Sportvereins. Peter Pacult erwartet ein Match auf Augenhöhe. „Blau-Weiß hatte anfangs Probleme und musste in einigen Spielen etwas Lehrgeld zahlen. Aber zuletzt sind sie sehr stabil aufgetreten und haben vor allem mit dem Sieg bei RB aufgezeigt, mit dem sicher nicht zu rechnen war“, sagte der Klagenfurt-Trainer.
Der LASK will sich indes in Kärnten einen Schub für die nächste schwere Aufgabe in der Europa League holen. Die Oberösterreicher hoffen beim Wolfsberger AC auf eine erfolgreiche Generalprobe für das wichtige Europacup-Match am kommenden Donnerstag in Toulouse. Außerdem geht es für die Linzer um den Anschluss an das Spitzenduo Salzburg und Sturm Graz. Die Statistik spricht jedenfalls für den LASK, die letzten beiden Duelle mit dem WAC im Vorjahr entschieden die Oberösterreicher mit 4:1 (in Linz) sowie 5:1 (in Wolfsberg) für sich.
„Mit dem WAC erwartet uns eine spielstarke Mannschaft, die oft versucht, schnell in das gegnerische Drittel zu kommen. Wenn es uns gelingt, das zu unterbinden, haben wir die Qualität, auch gegen den WAC drei Punkte mitzunehmen“, sagte LASK-Coach Thomas Sageder. Beiden Teams gelang unter der Woche der Sprung ins Achtelfinale des ÖFB-Cups. Der LASK hatte beim SC Imst (3:0) wenig Mühe, die Wolfsberger setzten sich bei Bundesliga-Absteiger SV Ried auch dank eines Doppelpacks von Mohamed Bamba mit 2:1 durch. Der 21-jährige Torjäger aus der Elfenbeinküste befindet sich derzeit in Topform. „Er ist jetzt richtig angekommen bei uns, vor dem Tor macht er es richtig stark“, lobte Trainer Manfred Schmid seinen „absoluten Wunschspieler“.