Fußball: Salzburg gelang Champions-League-Traumstart gegen Benfica
2:0-Erfolg in Lissabon – Zwei Elfmeter und Führung für Salzburg nach 15 Minuten – Benfica zudem nach Handspiel mit einem Mann weniger
Red Bull Salzburg hat die Champions-League-Gruppenphase mit einer veritablen Überraschung begonnen. Österreichs Fußball-Serienmeister setzte sich am Mittwoch in Lissabon gegen den portugiesischen Meister Benfica mit 2:0 (1:0) durch und führt nach der ersten Runde die Gruppe D an. Die Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt agierte dabei für mehr als 75 Minuten mit einem Mann weniger. Für Salzburg war es überhaupt erst der dritte Auswärtssieg in der Champions League.
Die knapp 61.000 Zuschauer im Estádio da Luz erlebten ein furioses Spiel, in dem Salzburg durch einen von Roko Šimić in der 15. Minute verwandelten Elfmeter in Führung ging. Oscar Gloukh (51.) erhöhte nach der Pause für die nach einer Roten Karte für António Silva seit der Elfmeter-Situation numerisch überlegenen Gäste aus Österreich. Von einer Wende war Benfica bis zum Abpfiff doch weit weg.
Im Parallelspiel der Gruppe D trennten sich Real Sociedad und Inter Mailand in San Sebastian mit 1:1 (1:0). Marko Arnautovic gab sein Startelf-Debüt für die Italiener, wurde aber in der 55. Minute ausgetauscht. Für die Basken hatte Brais Mendez bereits in der 4. Minute getroffen, Lautaro Martínez (87.) glückte spät der Ausgleich.
Die „Bullen“ legten giftig los und gönnten den Benfica-Fans keine Schonphase für die Nerven. Schon nach 1:22 Minuten zeigte Schiedsrichter Halil Umut Meler das erste Mal auf den Elfmeterpunkt, weil Torhüter Anatolij Trubin Salzburgs Strahinja Pavlović im Strafraum-Getümmel einen Schlag auf den Kopf verpasst hatte. Karim Konaté setzte den Strafstoß jedoch deutlich über das Tor.
Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive, Salzburg presste Benfica hoch an. Den Portugiesen gelang es aber oft genug, sich mit ihrem Kombinationsspiel aus der Umklammerung zu befreien. In der 12. Minute wollte João Mário im Strafraum seine Chance nutzen, traf aber nur die linke Stange. Praktisch im Gegenzug eilte Šimić auf und davon. Nach einem Kontakt von Trubin segelte der Ball Richtung Tor und traf die Latte, dann spielte António Silva diesen mit der Hand aus dem Gefahrenbereich – ein klarer Elfmeter. Zudem sah der Innenverteidiger die Rote Karte. Konaté wäre einschussbereit gewesen.
Diesmal trat dessen Sturmpartner Šimić vom Punkt an und verwandelte flach ins rechte Eck zur Salzburger Führung. Benfica suchte den Ausgleich in der Folge vor allem durch Standardsituationen. In der 25. Minute war Alexander Schlager bei einem Direktfreistoß von Ángel Di María zur Stelle, sieben Minuten später kratzte der ÖFB-Teamtorhüter einen Eckball des argentinischen Weltmeisters aus dem Tor.
Nach dem Seitenwechsel übernahm wieder Salzburg das Kommando und bestürmte das Tor von Trubin. Nach einem Fehlpass im Aufbauspiel der Hausherren steckte Maurits Kjaergaard das Leder auf Simic durch, der das Auge für den mitlaufenden Gloukh hatte. Der Israeli schob zur bereits einigermaßen komfortablen Führung ein. Benfica steckte jedoch auch zu zehnt nicht auf, Schlager zeigte in der 66. Minute bei einem Kopfball von João Neves eine weitere Glanztat.
Erst im Laufe der Zeit schwanden die Kräfte bei den Portugiesen. Salzburg ließ hingegen nicht nach und spielte weiter druckvoll nach vorne. In der 77. Minute kamen die Gäste zu einer Doppelchance durch Amar Dedic und Kjaergaard. Nach 95 Minuten war der Auswärtssieg perfekt.