Hochwasser in Griechenland: Zwei Österreicher weiter vermisst

Zahl der Toten unverändert bei sechs

Die zwei Österreicher, die sich auf der von den schweren Unwettern stark betroffenen Halbinsel Pilion in Griechenland aufgehalten haben, werden weiter vermisst. „Die österreichische Botschaft in Athen bzw. das Honorarkonsulat in Volos stehen in laufendem Kontakt mit den griechischen Behörden, um die Suche bestmöglich zu unterstützen“, hieß es am Freitag seitens des Außenministeriums.

Bei den beiden Österreichern handelt es sich laut dem Portal „ekathimerini.com“ um ein frischvermähltes Paar aus Graz, dessen Ferienunterkunft am Dienstag in der Region Pilion weggeschwemmt wurde. Demnach floh das Paar auf einen Hügel, um den Wassermassen zu entkommen. Seither werden sie vermisst bzw. sind nicht erreichbar.

Im griechischen Katastrophengebiet versuchten indes Rettungskräfte weiterhin, Menschen aus überschwemmten Dörfern in Sicherheit zu bringen. Insgesamt seien bisher fast 2.000 Menschen gerettet worden, sagte Feuerwehrsprecher Vasilios Vathrakogiannis am Freitag dem Nachrichtensender ERTnews. Die Zahl der Toten lag bis Freitagmorgen weiterhin bei sechs. Wie viele Personen vermisst werden, ist unklar.

Weil viele Dörfer noch von den Wassermassen umschlossen und von der Umgebung abgeschnitten sind, ist die Lage unüberschaubar. Der griechische Wetterdienst Meteo veröffentlichte eine Karte, die das Ausmaß der Überschwemmungen zeigt. Besonders dramatisch ist die Lage demnach in der Gemeinde Karditsa, die einem großen See gleicht. Insgesamt seien rund 72.000 Hektar Fläche überschwemmt, teilten die Meteorologen mit.

In den frühen Morgenstunden des Freitags wurde auch für die Stadt Larisa Alarm ausgelöst – dort erreichte der Fluss Pinios einen Pegelstand von 9,5 Metern, während es normalerweise rund vier Meter sind, wie die Tageszeitung „Kathimerini“ schrieb. Die Feuerwehr evakuierte mehrere Stadtteile, die von einem Übertreten des Flusses betroffen wären.

Die griechische Wetterbehörde EMY erklärte das Sturmtief „Daniel“ inzwischen am Freitag für beendet. Seit Montag hatte es sich über der mittelgriechischen Region Thessalien festgesetzt und bis Donnerstag angehalten. Die Niederschlagsmengen von „Daniel“ übertrafen alles, was griechische Meteorologen bisher gemessen hatten. So fielen örtlich zwischenzeitlich mehr als 700 Liter Wasser je Quadratmeter in weniger als 24 Stunden.

Noch sind die Schäden kaum abzusehen – die Hafenstadt Volos verzeichnet gewaltige Infrastrukturschäden und kämpft mit Bergen von Matsch, die das Wasser in die Straßen spülte. Die gesamte Region Thessalien gilt als die „Kornkammer“ Griechenlands, hier stehen die meisten Felder teils meterhoch unter Wasser.

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