Beschuss mitten in ein belebtes Viertel voller Zivilisten – Dutzende weitere Personen verletzt
Durch russischen Beschuss eines Marktplatzes in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet worden – darunter auch ein Kind. Mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt, wie Innenminister Ihor Klymenko am Mittwochabend auf Telegram mitteilte. Die Such- und Rettungsarbeiten seien nun abgeschlossen.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den russischen Angriff und die vielen Todesopfer in der Stadt im Gebiet Donezk. „Ein normaler Markt. Geschäfte. Eine Apotheke. Menschen, die nichts Falsches getan haben“, schrieb er und drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Selenskyj sprach zudem von der „Unverschämtheit des Bösen“. Darüber hinaus dankte er in seiner abendlichen Videoansprache allen internationalen Partnern, die den Angriff verurteilten. „Es ist sehr wichtig, dass die Antwort auf den russischen Terror ein noch größerer Zusammenhalt der Welt war“, sagte er.
Der Staatschef veröffentlichte auch ein kurzes Video, das den Moment der Explosion in dem belebten Viertel zeigen soll. Außerdem zeigte er Fotos von beschädigten Häuserfassaden, Blutlachen auf dem Boden und Rettungskräften, die Flammen löschen. Was genau für ein Geschoss einschlug, war zunächst unklar. Einige lokale Medien gingen von einer S-300-Rakete aus.
Kostjantyniwka liegt nur knapp 20 Kilometer südwestlich der Stadt Bachmut, die die Russen im Zuge ihres Angriffskriegs vor wenigen Monaten besetzt haben, und wurde immer wieder zum Ziel russischer Angriffe. Erst im Juli warf die Ukraine Russland einen Streubombeneinsatz in Kostjantyniwka vor, bei dem ein Kind getötet wurde. Auch davor wurden in der ukrainisch kontrollierten Stadt immer wieder Zivilisten durch russische Angriffe getötet.