Nur noch 27 Prozent der Corona-Infektionsfälle geklärt

Die Coronakrise gerät offenkundig langsam außer Kontrolle. Zuletzt wurde nur noch bei 27 Prozent der Infektionsfälle die Quelle geklärt. Diese Zahl nannte Daniela Schmid, Sprecherin der Corona-Kommission, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) Freitagvormittag. Das heißt nur noch bei etwa jedem vierten Infizierten weiß man, wo er sich angesteckt hat. In der Woche davor lag der Wert noch bei 50 Prozent.

Anschober will vorerst keine weiteren Maßnahmen wie Schulschließungen, so lange man nicht weiß, wie der Lockdown wirkt. Erst Freitag kommender Woche will man in der Regierung zusammentreten und schauen, ob weitere Schritte nötig sind. Sollte sich allerdings die Lage in einem bestimmten Bereich dramatisch verändern, könnte man auch kurzfristig eingreifen.

Schmid von der AGES betonte indes erneut, dass gemäß den vorliegenden Zahlen Kinder bis 14 keine Infektionstreiber seien. Es gebe zwar auch Schulcluster bei 10 bis 14-Jährigen. Die seien aber von Erwachsenen hineingetragen. Nach wie vor gebe es nicht die Situation einer zunehmenden Übertragungsaktivität innerhalb der Schüler.

Die Zahl der Infektionen ist am Freitag wieder leicht zurückgegangen und zwar laut Anschober auf 6.464 Fälle. Am Vortag waren es rund 1.000 mehr, wobei der Minister diesen sehr hohen Wert zum Teil auf Nachmeldungen zurückführte.

Mit dem Begriff „Lockdown“ assoziieren sieben von zehn Österreichern negative Gedanken. Besonders häufig wurden laut einer Umfrage von MAKAM Research die Auswirkungen dieser Zwangsmaßnahme als „wirtschaftsschädigend“ empfunden.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.