SPÖ fordert Gelder aus Tourismus-Topf für Kultur

SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda fordert, dass der Bund die Kulturinstitutionen bei den Investitionen unterstützt, die notwendig sind, um unter Einhaltung der Corona-Regeln wieder zu starten. Das Geld dafür könnte aus nicht abgeholten Mitteln des nur schleppend angelaufenen Corona-Testprogramms für den Tourismus kommen, schlägt Drozda vor.

„Die Salzburger Festspiele haben Hunderttausende Euro ausgeben müssen, damit sie die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten können. Für weniger finanzkräftige Institutionen sind das oft kaum zu bewältigende Kosten – vor allem, nachdem sie in den letzten Monaten ohnehin oft 100 Prozent Totalausfall beim Ticketverkauf hatten“, so Drozda gegenüber der APA.

Um die erforderlichen Covid-19-Präventionsmaßnahmen sicherzustellen, seien oft Investitionen in Höhe von fünf- bis sechsstelligen Beträgen notwendig. Dafür sowie für Tests von Mitarbeitern im Kulturbereich, die Kontakt zum Publikum haben, könnten Teile der Gelder, die für Corona-Tests im Tourismus veranschlagt wurden, verwendet werden, schlägt der SPÖ-Kultursprecher vor.

Damit sich Tourismusmitarbeiter freiwillig auf Covid-19 testen lassen können, wurden von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) 150 Mio. Euro angekündigt. „Das Geld ist ja da. Es ist vollmundig angekündigt worden, nun stellt es sich als Rohrkrepierer heraus“, meinte Drozda. Das Budget sollte daher nicht nur der Tourismus-, sondern auch der Kulturbranche zur Verfügung gestellt werden.

Zudem bekräftigte Drozda die Forderung nach einer Kompensation für den Einnahmenentgang der vergangenen Monate: „Wir haben einen Fleckerlteppich an Fonds, aber den großen Rettungsschirm für die Kultur, die Kulturmilliarde, die gibt es immer noch nicht.“ Nun stehe „eine neue Unsicherheit“ durch die Corona-Ampel bevor, deren Folgen in Hinblick auf Kulturinstitutionen „noch völlig unklar“ seien. Für Bereiche wie die Clubkultur, für die es auch im Herbst Corona-bedingt düster ausschauen dürfte, müsse dringend „ein finanzielles Auffangnetz“ geschaffen werde, „sonst stirbt eine ganze Branche“, warnte Drozda.

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