Britische Beschäftigung mit stärkstem Einbruch seit 2009

In Großbritannien haben die coronabedingten Einschränkungen Hunderttausende Stellen vernichtet. Von Juni bis Juli fiel die Zahl der Erwerbstätigen um 730.000, wie die britische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit 2009 in der Finanzkrise. Am Dienstag kündigte die traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams die Streichung von 2.500 Jobs an.

Die Arbeitslosenquote blieb wegen der millionenfach in Anspruch genommenen Kurzarbeit konstant bei 3,9 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Die Unternehmen meldeten demnach allein im Juni für 7,5 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit an. Die Betroffenen erhalten dann staatliche Unterstützung. Mitte Juli lag die Zahl der Kurzarbeiter bei 9,5 Millionen, wie die Statistiker damals mitgeteilt hatten.

Die Stellenangebote nahmen für die Zeit von Mai bis Juli leicht zu, sie stiegen um zehn Prozent auf 370.000. Das Rekordtief war hier im April bis Juni erreicht worden. Die Zahl der Beschäftigten von April bis Juni war um 220.000 gefallen, wie das Statistikamt zuvor mitteilte.

Debenhams teilte am Dienstag mit, zahlreiche Einzelhändler müssten derzeit „solch schwierige Entscheidungen“ treffen wie die Kaufhauskette. Das Unternehmen werde auch weiterhin alle „nötigen Schritte“ tun, um Debenhams eine „lebensfähige Zukunft“ zu sichern. Für die Kette arbeiten mehr als 20.000 Menschen.

Die Notenbank geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer wegen der Pandemie um 9,5 Prozent schrumpfen wird – ein Konjunktureinbruch, wie ihn Großbritannien seit rund 100 Jahren nicht mehr erlebt hat. Nächstes Jahr soll dann ein Wachstum von neun Prozent folgen.

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