voestalpine streicht in der Steiermark Hunderte Jobs

Der oberösterreichische Stahl- und Technologiekonzern voestalpine will noch heuer Hunderte Jobs an den beiden steirischen Produktionsstandorten Kindberg und Kapfenberg einsparen. „Wir sind gerade dabei, in der Steiermark einen Sozialplan für rund 500 bis 550 Mitarbeiter auszuverhandeln“, sagte Konzernchef Herbert Eibensteiner am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.

„Wir gehen davon aus, dass dieser ab September, Oktober zur Anwendung kommen wird“, umriss der CEO den Zeitplan. „Dort werden wir uns nachhaltig anpassen müssen“, meinte er mit Blick auf die schwächelnde Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie und aus der Luftfahrtindustrie infolge der gedämpften Weltkonjunktur.

Die voestalpine beschäftigt insgesamt 9.100 Mitarbeiter in der Steiermark. Bei der voestalpine Tubulars in Kindberg waren es zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres (31. März 2020) den Angaben zufolge rund 1.100 Arbeitnehmer, bei voestalpine Böhler Aerospace in Kapfenberg knapp 800.

Die weltweite Rezession infolge der Coronavirus-Pandemie schlägt sich auch deutlich auf die Geschäfte der voestalpine nieder. Im ersten Quartal 2020/21 hat der Konzern einen Verlust nach Steuern in Höhe von 70 Mio. Euro erlitten – nach einem Gewinn von 90 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie das Unternehmen bekanntgab.

Ein massiver Nachfrageeinbruch in nahezu allen Ländern und Abnehmerbranchen infolge der Covid-19-Pandemie drückte die Verkaufserlöse gegenüber der Vorjahresperiode um 28,1 Prozent von 3,3 auf 2,4 Mrd. Euro. Insbesondere in Europa, wo die voestalpine zwei Drittel ihres Umsatzes erzielt, hätten der Stillstand der Automobilindustrie und die generelle Schwäche im industriellen Bereich belastet. Hinzu kamen sinkende Stahlpreise infolge der lahmenden Nachfrage, gleichzeitig blieben die Erzpreise wegen der guten Stahlkonjunktur in China aber hoch. Das habe sich zusätzlich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt.

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