Waldbrand in Kalifornien breitet sich weiter aus

Der erste große Waldbrand des Jahres im Süden des US-Bundesstaat Kalifornien hat sich weiter ausgebreitet. Die Flammen wüteten inzwischen auf einer Fläche von rund 83 Quadratkilometern, teilte die Forstverwaltung am Sonntag mit. Bis zum Abend habe das Feuer nur zu fünf Prozent unter Kontrolle gebracht werden können. Rund 8.000 Einwohner seien aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.

Rund 2.200 Feuerwehrleute kämpften mit Unterstützung von Löschhubschraubern gegen die Flammen. Das Feuer dehnte sich auf steilen und für die Einsatzkräfte unzugänglichen Hügeln aus. Auch Hitze, große Trockenheit und starker Wind erschwerten die Löscharbeiten. An den Wetterverhältnissen werde sich in den kommenden Tagen nichts ändern, warnten Meteorologen.

Das sogenannte „Apple fire“ war am Freitagnachmittag aus bisher unbekannter Ursache ausgebrochen. Betroffen sind die Bezirke Riverside und San Bernardino östlich von Los Angeles. Über dem Gebiet war eine dichte Rauchwolke zu sehen. Diese generiere selbst starke Winde und verbreite die Funken in alle Richtungen. Dies mache das Feuer unberechenbar, sagte eine Sprecherin des San-Bernardino- Nationalforsts im Süden Kaliforniens der „Los Angeles Times“. „Unsere Sorge ist, dass die Feuerwehrleute nicht kontrollieren können, was diese Rauchwolke tut“, fügte sie hinzu.

Als Notunterkunft wurde unter anderem eine Schule eingerichtet. Helfer achteten angesichts der Corona-Pandemie darauf, dass Abstands- und Hygieneregeln eingehalten würden, hieß es. Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire lodern derzeit rund 15 Feuer in Kalifornien.

Brände in dem Bundesstaat sind – vor allem im Herbst – nicht unüblich, weil die berüchtigten Santa-Ana-Winde dann besonders stark wehen. Am 8. November 2018 hatte das verheerende „Camp“-Feuer den Ort Paradise nördlich von San Francisco fast völlig zerstört. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Es war das Feuer mit den bisher meisten Opfern in der Geschichte des Bundesstaates.

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