Burgenländischer Landesrat Illedits tritt zurück

Der burgenländische Gesundheits- und Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ) hat am Samstag überraschend seinen Rücktritt bekannt gegeben. Illedits begründete den Schritt mit einer Geschenkannahme vor zwei Jahren. Der Landesrat war zuletzt in der Causa um die Commerzialbank Mattersburg von der ÖVP kritisiert und zum Rücktritt aufgefordert worden.

Vor 25 Jahren habe er als Quereinsteiger seine politische Laufbahn begonnen, sagte Illedits einem kurzen Statement vor Journalisten Samstagnachmittag in Eisenstadt. In verschiedenen Funktionen, in denen er auf Gemeinde- und Landesebene im Burgenland tätig gewesen sei, habe er sich „immer bemüht, „eine ehrliche und konsequente Politik zu machen“.

„Heute muss ich mir aber eingestehen, dass mir ein persönlicher Fehler unterlaufen ist“, der nach seinem Verständnis von Anstand der Politik „nach politischen Konsequenzen verlangt“, stellte der Landesrat fest.

Der Fußballverein SV Mattersburg habe ihm als Aufsichtsratsvorsitzendem der Fußballakademie Burgenland zu seinem 60. Geburtstag vor zwei Jahren „ein persönliches Geschenk gemacht, das ich nicht annehmen hätte dürfen.“ Er habe ein 100-Gramm-Goldblatt mit einer Vereinswidmung im Wert von heute etwa 5.400 Euro erhalten und bei ihm zu Hause „als Souvenir und Erinnerungsstück abgelegt“, erläuterte Illedits.

„An eine finanzielle Verwertung habe ich alleine schon aufgrund der Widmung nie gedacht. Eine anonyme Anzeige hat mich nun wieder daran erinnert. Natürlich habe ich meinen Anwalt sofort damit beauftragt, das Goldstück zurückzugeben“, so der SPÖ-Politiker. Er habe Freitagabend Landeshauptmann Hans Peter Doskotil (SPÖ) mitgeteilt, dass er seine Funktion als Landesrat und alle damit zusammenhängenden öffentlichen Funktionen zurücklege.

„Ich kann heute nicht mehr sagen, warum ich dieses Geschenk angenommen habe. Sie können es als Dummheit nennen oder Gedankenlosigkeit, beides ist unverzeihlich“, sagte der burgenländische Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ) am Samstag in Eisenstadt: „Ich versichere, dass mich dieses Geburtstagsgeschenk nie in irgendeiner Weise in meinen politischen Entscheidungen beeinflusst hat.“

Er sei schon zu lange in der Politik, als dass er nicht wüsste, „dass nun die massiven Angriffe gegen meine Person noch intensiver werden“. Vor allem die ÖVP versuche, ihm aufgrund seiner kurzen politischen Zuständigkeit für Wirtschafts- und Erwerbsgenossenschaften im Zusammenhang mit dem „Kriminalfall Commerzialbank“ eine zentrale Rolle zuzuschreiben, so Illedits: „Diese persönlichen Untergriffe halte ich aus, weil ich weiß, dass ich mir hier nichts vorzuwerfen habe.“

Wogegen er sich aber auch als Privatperson mit allen Mitteln wehren werde, seien Versuche, seine Familie, die Landesregierung und seine Partei, die SPÖ Burgenland in dieses „politische Spiel“ hineinzuziehen. Es tue ihm unendlich leid, „dass ich das große Vertrauen, das der Landeshauptmann, meine Kolleginnen und Kollegen in der Landesregierung, mein Team, meine Wählerinnen und Wähler in mich gesetzt haben, enttäuscht habe und hoffe, dass man mir irgendwann auch verzeihen kann“, sagte Illedits.

Er habe leidenschaftlich gerne für das Burgenland gearbeitet. Er bedanke sich „bei allen, mit denen ich in den vergangenen Jahrzehnten an der positiven Weiterentwicklung unseres Heimatlandes arbeiten durften.“

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