Liga-Chef Ebenbauer hofft auf baldiges Ende der Causa LASK

In der Causa LASK droht der österreichischen Fußball-Bundesliga eine unfreiwillige Verlängerung am Grünen Tisch. Da der Instanzenweg erst Mitte August und damit Wochen nach dem geplanten Liga-Finish beendet sein könnte, fällt möglicherweise das Ständige Neutrale Schiedsgericht die Entscheidung über den Meistertitel und die Verteilung der Europacup-Plätze.

Dieses Szenario würde der Liga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer gerne vermeiden. „Ich hoffe, dass alles unternommen wird, damit das Urteil schnellstmöglich Rechtskraft hat.“ Der LASK zieht wegen seines Sechs-Punkte-Abzugs und der 75.000-Euro-Geldstrafe vor das Protestkomitee, das in zweiter Instanz in etwa vier Wochen entscheidet.

Eine Erhöhung des Strafrahmens ist dabei ausgeschlossen. „Es gibt ein Verschlechterungsverbot. Die Strafe kann nicht höher ausfallen als in erster Instanz“, sagte Ebenbauer der APA. Dies gelte auch für die dritte und letzte Instanz, das Ständige Neutrale Schiedsgericht.

Möglicherweise verzichtet der LASK auch auf die Einschaltung des Schiedsgerichts. „Ich hoffe, dass die Sache nach dem Protestkomitee beendet ist“, meinte Ebenbauer.

Selbst wenn das Protestkomitee im Sinne der Linzer entscheidet, könnte auf sie noch von anderer Seite Ungemach zukommen: In der ÖFB-Präsidiumssitzung am Freitag wurde nämlich über die Möglichkeit diskutiert, den LASK nicht für die kommende Europacup-Saison zu nennen. Das Ansinnen wurde zumindest vorerst ad acta gelegt, ist aber nicht gänzlich vom Tisch. ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer betonte in diesem Zusammenhang gegenüber der APA: „Der ÖFB hat vollstes Vertrauen in die unabhängigen Gremien der Bundesliga. Zu einem laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab.“

Der Nationalverband ist für die Nennung der Europacup-Starter an die UEFA zuständig. Sollte im Rahmen einer Präsidiumssitzung ein Antrag, etwa von einem Landesverband, eingebracht werden und Zustimmung finden, wäre der LASK international nicht dabei. Zu guter Letzt ist auch eine Sanktionierung der Oberösterreicher durch die UEFA nicht völlig ausgeschlossen.

Ungeklärt ist außerdem, ob es zu einem Verfahren gegen LASK-Mitarbeiter wie zum Beispiel Trainer Valerien Ismael oder Vize-Präsident Jürgen Werner kommt, die beide in die verbotene Durchführung der Mannschaftstrainings involviert waren. Diesbezüglich werde man in sieben bis zehn Tagen mehr wissen. „Wir warten die Langfassung des Urteils und die Gesprächsprotokolle ab. Anhand der Zeugenaussagen werden wir entscheiden, ob und wen wir anzeigen“, erklärte Ebenbauer, der im Senat-1-Verfahren nicht als Zeuge geladen war.

Auch in die Urteilsfindung war Ebenbauer nicht eingebunden. „Die Senate agieren und entscheiden unabhängig“, sagte der Wiener. Dennoch wurde der Liga-Chef in vielen Mails von erbosten Fans für das ihrer Meinung nach zu geringe Strafmaß hart kritisiert. „Das gehört zum Job dazu, ich habe das schon mehrmals miterlebt. Für die Allgemeinheit ist es schwierig zu unterscheiden, wer wofür verantwortlich ist“, zeigte sich der 44-Jährige gelassen.

Schwerer treffen Ebenbauer die negative Außenwirkung des LASK-Verhaltens. „Ich persönlich finde es schade, dass der Erfolg, dass die beiden höchsten Ligen wieder spielen, durch diesen Umstand getrübt ist.“

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