Ski-Damen-Chef Mitter nach Crans-Montana: „Das ist okay“

Zufrieden hat Rennsportleiter Christian Mitter nach dem Weltcup-Wochenende in Crans-Montana und den Leistungen der österreichischen Ski-Damen dort Bilanz gezogen. „Drei Rennen, drei Podiums, mit drei verschiedenen Läuferinnen – das ist okay“, sagte der Steirer. Aufstrebende Athletinnen wie Franziska Gritsch und Nina Ortlieb demonstrierten, dass Potenzial da ist, wenn Etablierte auslassen.

In der ersten Abfahrt am Freitag fuhr Stephanie Venier auf den dritten Platz hinter den beiden Schweizerinnen Lara Gut-Behrami und Corinne Suter, am Samstag landete Ortlieb auf der gleichen Position. Nur fünf Hundertstelsekunden war die Vorarlbergerin hinter der neuerlichen Siegerin Gut-Behrami zurück. „Die fünf Hundertstel tun schon weh, das hätten wir schon gerne gewonnen“, meinte Mitter im Interview mit dem ORF-Fernsehen. Prinzipiell zeigte er sich mit Ortliebs Entwicklung aber zufrieden.

Die 23-Jährige habe sich ihren ersten Podestplatz „erarbeitet“, stellte Mitter fest. Im einzigen Training am Donnerstag hatte sie mit der Bestzeit schon laut angeklopft. Am Freitag habe sie sich ein bisschen ablenken lassen, am Samstag aber auf das Wesentliche konzentrieren können und ihr Können abgerufen. „Das passt. Stephanie Venier hat auch zwei gute Abfahrten gemacht, das passt auch“, lautete die Kurzanalyse des hauptverantwortlichen Trainers.

Gritsch sorgte mit Platz zwei in der Kombination am Sonntag dann platzierungstechnisch für das Highlight im Schweizer Kanton Wallis. „Das ist einfach wirklich eine gute Skifahrerin“, lobte Mitter die 22-Jährige aus Umhausen im Ötztal. Vor allem ihre Leistung im Super-G-Part, den sie inmitten erfahrener Speed-Athletinnen als Fünfte beendete, rang ihm Respekt ab. „Sie ist wirklich nicht viel auf langen Ski gestanden und löst das dann technisch und taktisch sehr gut“, erklärte er. „Man hat schon gehofft, dass sie da vorne mitfahren kann, aber Podium ist immer super.“

Gritsch habe „großes Potenzial“ und könnte einmal auch eine Kandidatin für den Gesamt-Weltcup werden. „Aber man muss aufpassen, dass man sich nicht verfranst“, ließ Mitter sogleich eine Warnung folgten. „Wir müssen vor allem im Slalom und Riesentorlauf schauen, dass sie weiter konstante Leistungen bringt. Dann irgendwann wird sich auch im Speed am Start stehen.“

Nicht unter den Tisch kehren wollte Mitter, dass einige Arrivierte sich derzeit nicht in bester Verfassung befinden. Namen nannte der Ex-Chef der norwegischen Männer zwar nicht, augenscheinlich ist aber, dass vor allem Ramona Siebenhofer nach überstandener Krankheit von ihrer Form der Vorsaison noch weit entfernt ist.

Es gebe „einige Läuferinnen, die haben ein bisschen Gegenwind, bei denen geht es schwierig“, sagte Mitter. „Aber es ist auch wichtig, dass man sich da herausarbeitet und dann umso stärker wieder zurückkommt. Ich glaube, wir sind über dem Berg und können wieder aufs Finale hin die Abfahrten angreifen“, gab er sich optimistisch. Die Podestplätze von diesem Wochenende sollen dabei helfen. „Wenn Mannschaftskameraden vorne mitfahren, ist das immer gut für die ganze Mannschaft.“

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