AUA setzt Rotstift an – Jede dritte Führungskraft muss gehen

Die AUA (Austrian Airlines) setzt wieder den Rotstift an. Binnen zwei Jahren wird im Konzern mehr als jede zehnte Stelle gestrichen. Mit der Umsetzung des Sparpakets hat die österreichische Lufthansa-Tochter bereits begonnen, konkret bei den Führungskräften. Von rund 300 Führungspositionen sollen etwa 90 wegfallen – ein Abbau um 30 Prozent, teilte die AUA am Mittwoch mit.

Zuvor hatte es Gespräche mit den Betriebsräten gegeben, sowohl mit den Vertretern der Bodenbelegschaft als auch des fliegenden Personals. Die umfassende Neuaufstellung der Managementteams soll ab 1. April gelten, sagte eine Sprecherin zu Mittag. Es werden Unternehmensbereiche und Abteilungen zusammengelegt, aber auch Managementebenen reduziert.

Führungskräfte, die ihre Positionen damit verlieren, hätten die Möglichkeit, sich an anderen Stellen im Konzern zu bewerben. In der Gesellschaft ist von einem schmerzhaften Prozess die Rede. Airline-Chef Alexis von Hoensbroech erklärte, nur mit schlanken Strukturen „können wir unsere Austrian auch zukunftsfähig aufstellen“.

Grund für das abermalige Sparpaket ist der harte Preiskampf mit den Billigfliegern am Heimatflughafen Wien, der weiter anhält. Ganz aktuell ist aber auch der Langstreckenverkehr infolge der wegen des Coronavirus bis Ende Februar gestrichenen China-Verbindungen in Mitleidenschaft gezogen.

90 Millionen Euro soll insgesamt das im November angekündigte neue Sparpaket bringen. Während die Reorganisation im Management in wenigen Monaten wirksam wird, hat sich die AUA für den größeren Teil des Abbauprogramms, auf Ebene der Mitarbeiter, eine Zeitspanne bis Ende 2021 gegeben. In Summe geht es um 700 bis 800 Stellen. Es werde betriebsbedingte Kündigungen geben müssen, denn man werde nicht alles über natürliche Fluktuation schaffen, wurde heute bekräftigt. Die würden in dem Fall auch beim Arbeitsmarktservice-Frühwarnsystem angemeldet. Ein Zeitpunkt wurde heute weiter nicht genannt.

Voriges Jahr habe man es aber immerhin geschafft, den Personalstand um 100 Stellen abzusenken, indem frei werdende Posten nicht nachbesetzt wurden, so die Sprecherin zur APA. 7.038 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hatte die AUA zum Stand Ende September 2019. Im Jahr davor waren es 7.104 gewesen.

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