Rijeka eröffnet Kulturhauptstadt-Jahr

Die kroatische Hafenstadt Rijeka eröffnet am Samstagabend sein Kulturhauptstadt-Jahr mit einer „Opera Industriale“, einem Spektakel aus Sound und Licht inmitten des Hafenareals. Neben Rijeka ist auch das ehemalige irische Fischerdorf Galway seit Samstag Europäische Kulturhauptstadt 2020.

Mehr als 200 Performer werden in Rijeka am Abend zusammen mit Publikum mit Musik, Lärm und Lichteffekten den Sound der Industrie wiedererwecken, um damit die Geschichte und Identität der Stadt zu ehren.

Über 70 Programmpunkte an mehr als 30 verschiedenen Standorten werden über den ganzen Tag in der Stadt stattfinden. Um Punkt zwölf Uhr ging der Zähler auf einer Metallskulptur, die seit vergangenem Jahr die Tage bis zur Eröffnung abzählte, auf null – zur gleichen Zeit ertönte die Europahymne, gesungen von einem Pensionistenchor.

Vor dem Eröffnungsspektakel im Hafen findet in dem Nationaltheater die feierliche Zeremonie statt. Österreich wird durch Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) vertreten, die auch an dem Treffen der Kulturminister Südeuropas teilnehmen wird. Die Organisatoren kündigten für Samstag eine große Kulturparty an. So werden sich die Events auch nach der eineinhalbstündigen Eröffnungsfeier in Pubs und Clubs bis in die frühen Morgenstunden fortsetzen.

Im gesamten Kulturhauptstadt-Jahr, in dem die Adriametropole sich als „Hafen der Vielfalt“ präsentieren will, sind mehr als 600 Veranstaltungen und 250 Projekte geplant, die insgesamt vier Millionen Besucher anziehen sollen. Das Programm, aufgeteilt in sieben Richtungen, beschäftigt sich mit drei Hauptthemen: Wasser, Arbeit und Migration.

In Galway widmen sich bis nächstes Jahr fast 2.000 Veranstaltungen den Themen Sprache, Landschaft und Migration. Die Feierlichkeiten zur Eröffnung finden in Irland an mehreren Orten bis 7. Februar statt und orientieren sich am keltischen Kalender. Das Programm von Galway, das als Hochburg für die traditionelle irische Musik gilt, steht unter dem Motto „Let the Magic In“ (etwa: „Lass‘ den Zauber rein“). Gaukler, Tänzer und Freudenfeuer gehören zu den Eröffnungszeremonien in der ersten Woche.

In den nächsten Monaten wird auch eine Interpretation eines uralten literarischen Epos, der Geschichte von Gilgamesch, dargeboten. Eine Installation namens „Borderline“ (Grenzlinie) soll an den gerade vollzogenen Brexit erinnern und am St. Patrick’s Day im März werden die Connemara-Berge in Grün erstrahlen. Am 17. März starb der heilige Patrick (um 385-461), der im 5. Jahrhundert an der Verbreitung des christlichen Glaubens auf der „Grünen Insel“ beteiligt war.

Die Kulturhauptstadt Europas ist eine Initiative der Europäischen Union. Jedes Jahr werden zwei Städte ernannt – eine aus den alten EU-Staaten und eine aus den neuen. Österreich stellte mit Graz (2003) und Linz (2009) zwei Kulturhauptstädte seit Beginn der Initiative 1985. Als nächstes ist Bad Ischl im Jahr 2024 dran.

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