Ukrainisches Passagierflugzeug nahe Teheran abgestürzt

Eine Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 der Ukraine International Airlines ist wegen technischer Probleme im Iran nach dem Start vom Imam Khomeini International Airport Teheran abgestürzt. Das twitterte die Nachrichtenagentur FARS am Mittwoch. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA waren insgesamt 180 Passagiere und Crew-Mitglieder an Bord. Sie sind laut iranischem TV alle ums Leben gekommen.

Rettungskräfte seien an Ort und Stelle, hieß es. Russischen Medien zufolge handelte es sich um eine Maschine der Airline Mau, die auf dem Weg nach Kiew war.

Kurz nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak in der Nacht auf Mittwoch hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge „wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen“ nicht mehr operieren, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag (Ortszeit). Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Ob ein Zusammenhang des Absturzes der ukrainischen Maschine mit der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und den USA besteht, war zunächst völlig unklar. Wenige Stunden zuvor hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben. Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Asad im Westirak und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil gelten als Revanche für die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Soleimani in Bagdad am Freitag durch einen US-Luftschlag.

Zwar hatten örtliche schiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden, die US-Stützpunkte im Irak zuletzt häufiger mit technisch einfacheren Raketen angegriffen. Ein direkter Angriff aus dem Iran markiert jedoch eine neue Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Der Iran und die USA hatten sich seit Tagen mit martialischen Drohungen überzogen und jeweils drastische Reaktionen auf aggressives Handeln der Gegenseite in Aussicht gestellt.

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