Waffenruhe zwischen Islamischem Jihad und Israel erreicht

Nach zwei Tagen heftiger Konfrontationen haben sich Israel und die militante Palästinenserorganisation Islamische Jihad nach Angaben der Extremistenorganisation im Gazastreifen auf eine Waffenruhe geeinigt. Vor deren Inkrafttreten wurde in der Nacht auf Donnerstag noch bei einem israelischen Luftangriff ein weiterer Anführer des Islamischen Jihad getötet.

Die Waffenruhe habe am Donnerstag um 5.30 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MEZ) begonnen und sei durch Ägypten vermittelt worden, teilte ein Sprecher der militanten Palästinenserorganisation mit. Trotzdem feuerten militante Palästinenser auch in der Früh nach Armeeangaben noch Raketen nach Israel.

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe stieg unterdessen auf 34. Die meisten davon waren nach palästinensischen Quellen militante Palästinenser.

Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu wollte sich zu den Berichten über eine Waffenruhe zunächst nicht äußern. Jonathan Conricus, ein Sprecher der Armee, sagte: „Wir sind informiert worden, dass es eine Waffenruhe gibt, nach meinem Verständnis war Ägypten von höchster Bedeutung bei den Verhandlungen.“

Der UNO-Nahostgesandte Nikolaj Mladenow rief zuvor auf Twitter alle Beteiligten zu „maximaler Zurückhaltung“ auf. „Ägypten und die UNO haben hart daran gearbeitet, um zu verhindern, dass die gefährlichste Eskalation in und um Gaza zu einem Krieg führt. Die kommenden Stunden und Tage werden entscheidend sein.“

Nach Angaben des Islamischen Jihad sind Teil der Vereinbarung der Stopp von gezielten Tötungen, der Schutz von palästinensischen Demonstranten, die in der Regel nach dem Freitagsgebet im Grenzgebiet protestieren, und Maßnahmen zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens.

Israel hat vor zwölf Jahren eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen.

Das Mitglied des Islamischen Jihad wurde bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen war in der Nacht nach Angaben von Augenzeugen und örtlichen Medien mitsamt seiner Familie getötet. Insgesamt seien in Deir al-Balah acht Menschen getötet worden: der Jihad-Militärkommandant Rasmi Abu Malhous, zwei Frauen und fünf Minderjährige, berichteten palästinensische Medien. Das Gesundheitsministerium in Gaza bestätigte am Morgen, zwei Kinder seien tot aus Trümmern geborgen worden. Auch ein israelischer Armeesprecher bestätigte den Angriff auf das Haus von Abu Malhous.

Seit Dienstag hatte es massive Auseinandersetzungen zwischen Israel und militanten Palästinensern gegeben. Rund 450 Raketen wurden nach Angaben des israelischen Militärs nach Israel abgefeuert. In Israel wie auch im Gazastreifen wurden jeweils Dutzende Menschen verletzt.

Die militanten Palästinenser reagierten mit dem Beschuss auf Israel auf die gezielte Tötung ihres Militärchefs Baha Abu al-Atta durch die israelische Luftwaffe. Auch seine Frau kam bei dem Angriff ums Leben. Israel griff anschließend Dutzende Ziele des Islamischen Jihad im Gazastreifen an.

Israel habe bis zu 25 Mitglieder des militärischen Flügels getötet. Allerdings verfüge die Extremistengruppe weiter über Raketen, die bis Tel Aviv und Jerusalem reichten.

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